Bundeswirtschaftsministerin Reiche warnt vor wirtschaftlichem Abstieg Deutschlands
- Bundeswirtschaftsministerin Reiche warnt vor wirtschaftlichem Abstieg und fordert Strukturreformen.
- Hohe Energiepreise und Bürokratie belasten die deutsche Industrie, während internationale Konkurrenz aufholt.
Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche schlägt Alarm: Deutschlands Wirtschaft droht den Anschluss zu verlieren. Auf dem Außenwirtschaftstag in Berlin warnte sie vor einem „fortschreitenden wirtschaftlichen Abstieg“ und forderte umfassende Strukturreformen zur Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit.
„Unsere Strukturen sind derzeit nicht wettbewerbsfähig“, sagte Reiche. Hohe Energiepreise, Bürokratie und ein komplexer Sozialstaat lähmen die Industrie. Deutschland müsse sich zwischen den Wirtschaftsmächten USA und China behaupten.
Besonders das Verhältnis zu China bereitet Sorgen. Neue Exportkontrollen Pekings auf Seltene Erden gefährden zentrale Industriezweige. In den USA setzen steigende Zölle auf EU-Importe die deutsche Wirtschaft unter Druck.
Peter Adrian, Präsident der DIHK, bestätigt: „Die deutsche Wirtschaft hat an Leistungsfähigkeit verloren.“ Die Wachstumsschwäche zieht sich über Jahre, während internationale Wettbewerber aufholen.
Reiche fordert eine umfassende Reformagenda – national und europäisch. „Die EU muss wieder Motor für Wettbewerb werden.“ Sie fordert weniger Auflagen, einfachere Investitionsbedingungen und mehr wirtschaftliche Öffnung.
Unternehmen sollen ihre Lieferketten breiter aufstellen und neue Partnerländer wie Vietnam oder Mexiko einbinden. „Einseitige Abhängigkeiten sind gefährlich“, so Reiche.
Mit Blick auf die steuerlichen Entlastungen – den „Investitionsbooster“ – zeigt sich Reiche zurückhaltend optimistisch. „Es wird sich zeigen, ob diese Schritte ausreichen.“ Ohne tiefgreifende Reformen droht Deutschland, seine Rolle als Wirtschaftsmacht zu verlieren.