Bundesregierung hebt Wachstumsprognose für 2023 auf 0,3 % an – Optimismus für 2025
- Bundesregierung hebt Wachstumsprognose für 2023 auf 0,3 % an.
- Optimismus für 2025 mit erwartetem Wachstum von 1,0 %.
Die Bundesregierung hat ihre Wachstumsprognose für 2023 auf 0,3 % angehoben. Wirtschaftsminister Robert Habeck stellte die Frühjahrsprojektion vor, die zuvor bei 0,2 % lag. Für 2025 wird ein Wachstum von 1,0 % erwartet.
Das Wirtschaftsministerium sieht Anzeichen für einen konjunkturellen Wendepunkt im Frühjahr 2024. Sinkende Energiepreise und eine geringere Inflation tragen zu diesem Optimismus bei.
Habeck betonte, dass die Börsenpreise für Strom und Gas wieder auf dem Niveau vor den Energiepreisschocks liegen. Dies begünstigt besonders die energieintensive Industrie, die seit Jahresbeginn eine Produktionssteigerung verzeichnet.
Für 2024 rechnet die Regierung mit einer weiteren wirtschaftlichen Erholung, unterstützt durch niedrigere Inflationsraten, geldpolitische Lockerungen und das Wachstum der Weltwirtschaft. Dies soll besonders der exportorientierten deutschen Wirtschaft zugutekommen.
Höhere Reallöhne und ein stabiler Arbeitsmarkt könnten die Kaufkraft der privaten Haushalte stärken und den privaten Konsum beleben. Indikatoren wie der GfK-Konsumklimaindex und das HDE-Konsumbarometer weisen auf eine positive Entwicklung hin.
Für 2025 erwartet die Regierung eine Verfestigung der Erholung bei weiter abnehmender Inflation und steigenden realen Einkommen. Die Prognose für das reale BIP-Wachstum bleibt bei 1,0 %.
Das Wirtschaftsministerium prognostiziert, dass die Verbraucherpreise von 5,9 % im Vorjahr auf 2,4 % im laufenden Jahr sinken werden. Für 2025 wird eine Inflationsrate von 1,8 % erwartet, was unter dem EZB-Zielwert von 2,0 % liegt.
Habeck äußerte jedoch auch Selbstkritik: „0,3 % ist natürlich nichts, mit dem wir zufrieden sein können.“ Er betonte die Notwendigkeit weiterer Anstrengungen zur Stärkung des Wirtschaftsstandorts Deutschland und wies auf bestehende strukturelle Probleme hin.
„Wenn wir mittel- und langfristig wieder höheres Wachstum erreichen wollen, brauchen wir strukturelle Veränderungen.“ Dazu gehören die Förderung von Innovationen, der Abbau unnötiger Bürokratie und die Schaffung von Arbeitsanreizen, um die Erwerbsbeteiligung zu erhöhen. Wirtschaftsverbände fordern schon länger deutliche Entlastungen für Unternehmen.
Im internationalen Vergleich steht Deutschland trotz der leicht verbesserten Prognose weiterhin schlecht da. Im vergangenen Jahr schrumpfte die deutsche Wirtschaft um 0,3 %. Kein anderes großes Industrieland zeigt derzeit eine schlechtere Entwicklung.