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Bundesbank kritisiert Rentenreform: Frühverrentungsanreize bleiben bestehen

  • Bundesbank sieht Rentenreform als unzureichend, Frühverrentungsanreize bleiben bestehen.
  • Demografische Herausforderungen erfordern grundlegendere Maßnahmen, um Finanzierungslücken zu schließen.

Die Bundesbank warnt vor erheblichen Finanzierungslücken im deutschen Rentensystem. Die Rentenpolitik der Bundesregierung wird als unzureichend kritisiert, da die Anreize für längeres Arbeiten nicht ausreichen, um demografische Belastungen abzufedern.

Bis 2035 werden rund 4,8 Millionen Menschen in den Ruhestand treten, was einem Rückgang des Erwerbspersonenpotenzials um 9 % entspricht. Bereits heute fließen 27 % des Bundeshaushalts als Zuschüsse in die gesetzliche Rentenversicherung.

Die Regierung plant steuerliche Anreize für ältere Erwerbstätige, doch die Bundesbank sieht diese Maßnahmen als kaum wirksam an. Frühverrentung bleibt weit verbreitet, und bestehende Anreize werden nicht abgeschafft.

Beschäftigte mit 45 Versicherungsjahren können zwei Jahre vor dem regulären Renteneintritt ohne Abschläge in den Ruhestand gehen. Für andere gelten Abschläge, die laut Bundesbank um ein Drittel zu niedrig sind.

Zentrale rentenpolitische Hebel bleiben ungenutzt. Eine Kopplung des Renteneintrittsalters an die Lebenserwartung wird als wirkungsvolle Maßnahme angesehen, ein Schritt, den viele Ökonomen fordern.

Deutschland steht im Vergleich zu anderen EU-Staaten unter Druck. Das umlagefinanzierte Rentensystem dominiert, während private Vorsorge eine untergeordnete Rolle spielt.

Nur 14 % der älteren Erwerbstätigen arbeiten aus finanziellen Gründen weiter. Viele bleiben wegen Freude an der Arbeit oder sozialer Kontakte im Berufsleben.

Die Bundesbank urteilt klar: Ohne grundlegendere Maßnahmen werden die angekündigten Reformen nicht quantitativ bedeutsam sein.

Quelle: Eulerpool Research Systems