Bayer revolutioniert Parkinson-Behandlung mit Gentherapie
- Bayer entwickelt in San Sebastián eine Gentherapie zur Behandlung von Parkinson mit einer einzigen Injektion.
- Das Unternehmen investiert in ein neues Zentrum für Zell- und Gentherapie in Berlin, um Europas Rolle in der Medizin der Zukunft zu stärken.
In San Sebastián arbeitet Bayer an einer bahnbrechenden Therapie: Eine einzige Injektion soll Parkinson heilen. In den Laboren von Viralgen, einer Tochter von AskBio, werden Viren entwickelt, die Gene ins Gehirn transportieren und die Dopaminproduktion anregen.
Bayer-Chef Bill Anderson betont die Bedeutung: „Seit fünfzig Jahren kein Fortschritt bei Parkinson. Es wird Zeit.“ Gentherapie soll Krankheiten an der Ursache bekämpfen, nicht mit Tabletten, sondern durch gezielte Genkorrektur.
Der Ansatz ist revolutionär, aber teuer. Biotechnologische Prozesse sind aufwendig, und die Preise pro Dosis können im sechsstelligen Bereich liegen. Novartis’ Zolgensma zeigt das Potenzial und die Grenzen solcher Therapien.
Bayers Tochter BlueRock entwickelt eine zweite Therapie: Neue Nervenzellen werden ins Gehirn implantiert. Die FDA hat die finale Testphase genehmigt, Ergebnisse werden 2029 erwartet. Kosten: rund 250.000 Euro pro Patient.
Bayer investiert in ein neues Zentrum für Zell- und Gentherapie in Berlin. Projektname: „Boston an der Spree“. Ab 2028 sollen dort Start-ups an neuen Biotechnologien forschen und klinisch erproben.
Für Bayer ist dies mehr als Forschung: Es ist ein Signal, dass Europa im Rennen um die Medizin der Zukunft mitspielen kann. Pharma-Chef Stefan Oelrich sagt: „Die Vorstellung, Parkinson zurückzudrehen, erzeugt bei mir eine Gänsehaut.“