Apollo wehrt sich gegen Kritik an Verflechtungen im Versicherungs- und Asset-Management-Geschäft
- Apollo weist Kritik an Verflechtungen im Versicherungssektor zurück und präsentiert Daten, die Konkurrenten belasten sollen.
- Regulatorische Erleichterungen und unterschiedliche Berechnungsgrundlagen heizen die Debatte über „related party assets“ an.
Apollo hat die Kritik an den engen Verbindungen zwischen Lebensversicherern und ihren Private-Equity-Eigentümern zurückgewiesen. In einer Präsentation zeigte Athene, Apollos Versicherungstochter, Daten, die Konkurrenten wie KKR, Blackstone und Brookfield stärker belasten sollen.
Ende 2024 bestanden 12 Prozent von Athenes Anlagen aus „related party assets“. Bei KKR’s Global Atlantic waren es 22 Prozent, bei Brookfields American National Insurance 30 Prozent und bei Blackstones Everlake 35 Prozent. Security Benefit Life lag mit 43 Prozent am höchsten.
Athenes Berechnungsgrundlage unterschied sich von der der Wettbewerber. Auf vergleichbarer Basis hätte der Anteil bei Athene 18 Prozent betragen. S&P-Daten zeigen, dass Athene die Volumina verbundener Anlagen innerhalb eines Jahres von 22,6 auf 40,1 Milliarden Dollar steigerte.
Der Versicherer erhielt in Iowa regulatorische Erleichterungen, die es ermöglichten, bestimmte Assets von der strengeren Einstufung als „affiliated“ auszunehmen. Diese Praxis stieß bei Versicherungsaufsehern aus anderen Bundesstaaten auf Kritik.
Im Zentrum der Debatte steht, ob Lebensversicherer durch Verbindungen zu Private-Equity-Müttern mit riskanten Krediten belastet werden. Die Einstufung als „affiliated“ zwingt Versicherer, mehr Eigenkapital zu hinterlegen, was Gruppen wie Apollo als ungerecht empfinden.
Besonders umstritten ist die Behandlung von Securitisations, die Kredite bündeln und als „affiliated“ erscheinen, obwohl sie kreditrisikoseitig kaum mit dem Private-Equity-Eigentümer verbunden sind. KKR führt die Ausweitung der Werte auf erweiterte Offenlegungspflichten zurück.
Athene argumentiert, die eigenen Zahlen seien durch „look-through“-Anpassungen präziser. Branchenkenner kritisieren jedoch, dass die Datenbasis im Wettbewerb verzerrt wurde. Der Streit zeigt die Grauzonen zwischen Regulierung, Bilanzierung und strategischer Positionierung im Private-Equity-dominierten Versicherungssektor.