Kritik an neuer Armutsstatistik in Deutschland: Forscher warnen vor mangelnder Transparenz
- Neue Armutsstatistik in Deutschland zeigt niedrigere Quote durch EU-Daten.
- Forscher kritisieren mangelnde Transparenz und politischen Einfluss.
Die Armutsquote in Deutschland wird 2023 mit 15,5 Prozent angegeben, basierend auf EU-Daten. Diese Methode zeigt eine niedrigere Quote als die bisherige MZ-Kern-Methode, die 16,6 Prozent auswies.
Das Statistische Bundesamt begründet die Umstellung mit besserer Vergleichbarkeit in Europa und präziserer Einkommensmessung. Die MZ-Kern-Ergebnisse wurden rückwirkend entfernt.
30 Armutsforscher kritisieren in einem offenen Brief die neue Praxis als politisch motiviert. Sie sehen darin einen Eingriff in die wissenschaftliche Freiheit und fordern mehr Transparenz.
Die Forscher betonen die Vorteile des Mikrozensus: größere Fallzahlen und differenzierte Auswertungen. Diese Transparenz sei nun verloren gegangen, was die regionale Vergleichbarkeit einschränkt.
Das Bundesamt verteidigt die Umstellung mit europäischer Einheitlichkeit. Die Debatte zeigt, wie statistische Methoden die Wahrnehmung von Armut beeinflussen können.