Apollo erwägt Einstieg bei Atlético Madrid zur Expansion im europäischen Fußballmarkt
- Apollo verhandelt über eine Beteiligung an Atlético Madrid, um im europäischen Fußballmarkt Fuß zu fassen.
- Atlético sucht Investoren für ein 800-Millionen-Euro-Immobilienprojekt rund um das Metropolitano-Stadion.
Der US-Investor Apollo verhandelt über eine Beteiligung an Atlético Madrid, Spaniens drittgrößtem Fußballclub. Ausgangspunkt ist ein 800-Millionen-Euro-Immobilienprojekt rund um das Metropolitano-Stadion.
Mehrheitsaktionär Miguel Ángel Gil Marín und Präsident Enrique Cerezo wollen ihre Anteile nicht verkaufen, sind aber offen für neues Kapital. Eine verbindliche Offerte liegt nicht vor, und formale Verhandlungen haben noch nicht begonnen.
Apollo hat sich bisher im europäischen Fußball zurückgehalten, prüfte jedoch eine Finanzierung für Manchester United und investierte 1,25 Milliarden Dollar in die mexikanische Liga, was scheiterte.
In Europa investierte Apollo zuletzt in den Energiekonzern OEG und finanzierte das britische Atomkraftwerk Hinkley Point mit 4,5 Milliarden Pfund.
Atlético qualifiziert sich seit zwölf Jahren regelmäßig für die Champions League. Ein Einstieg Apollos würde dem Trend folgen, dass Investoren Minderheitsbeteiligungen ohne operative Kontrolle bevorzugen.
Die Zahl der Übernahmen im europäischen Fußball hat sich laut UEFA halbiert, da Unsicherheiten bei Medienrechten und Regulierungen die Transaktionsbereitschaft dämpfen.
Atlético ist bereits teils in US-Hand: Ares Management erwarb 2021 für 182 Millionen Euro 34 Prozent an der Holding. Der Unternehmenswert des Clubs liegt bei rund 1,9 Milliarden Euro.
Atlético sucht Investoren für das Projekt „Ciudad del Deporte“, um 555 Millionen Euro privates Kapital für Sportanlagen zu sammeln. Der Verein will 125 Millionen Euro selbst beitragen.
Über Apollos Gespräche mit Atlético berichtete zuerst die spanische Wirtschaftszeitung Expansión.