Adnoc-Chef Sultan al-Jaber fordert pragmatischere Klimastrategie und sieht sich durch Trumps Energiepolitik bestätigt
- Sultan al-Jaber sieht sich durch Trumps Energiepolitik bestätigt und fordert eine realistischere Klimastrategie.
- Er betont die Bedeutung von bezahlbarer Energie für Entwicklungsländer und kritisiert einseitige Klimapolitik.
Sultan al-Jaber, CEO der Abu Dhabi National Oil Company, sieht sich durch die US-Energiepolitik unter Donald Trump bestätigt. Beim Energieforum CERAWeek in Texas betont er die Notwendigkeit einer realistischeren Sicht auf Öl und Gas.
Jaber argumentiert, dass Energie das Rückgrat der globalen Wirtschaft bleibt. Statt Verbrauchsreduktion müsse bezahlbare Energie für Entwicklungsländer gesichert werden, um wirtschaftliche Gleichheit zu fördern. Diese Sichtweise entspricht der Agenda des US-Energieministers Chris Wright.
Die Diskussion um „Energie-Realismus“ gewinnt angesichts geopolitischer Unsicherheiten an Bedeutung. Die USA reduzieren ihre Unterstützung für klimabezogene Restriktionen, während europäische Energiekonzerne über die Kluft zwischen Europa und den USA besorgt sind.
Jaber, auch Industrie- und Entwicklungsminister, begann seine Karriere in der Erneuerbaren-Energien-Sparte. Er baute die Masdar-Initiative mit auf, heute eines der größten Solar- und Windkraftunternehmen weltweit.
Seit neun Jahren an der Spitze von Adnoc, hat Jaber das Unternehmen umstrukturiert. Er kürzte Budgets, baute Arbeitsplätze ab und machte Adnoc wettbewerbsfähiger. „Ich kann hart sein, aber ich lasse mich nicht von Emotionen leiten.“
Jaber sieht die Klimapolitik der letzten Jahre als einseitig. Statt Energieverbrauch zu begrenzen, sollten Technologie, politische Weichenstellungen und Verhaltensänderungen im Fokus stehen. Er bezeichnet sich als „Klimarealist“ mit Priorität auf wirtschaftliche Entwicklung und Energiesicherheit.
Zum Abschluss seines Auftritts in Texas betont Jaber: „Es ist an der Zeit, Energie wieder groß zu machen.“