Volkswagen: Personalchef Gunnar Kilian verlässt den Konzern – Umstrukturierung im Vorstand
- Volkswagen strukturiert seinen Vorstand um: Personalchef Gunnar Kilian verlässt den Konzern.
- Hintergrund sind Differenzen über Tarifpolitik und Veräußerungen von Tochtergesellschaften.
Volkswagen hat seinen Vorstand umstrukturiert: Personalchef Gunnar Kilian verlässt das Unternehmen mit sofortiger Wirkung. Hintergrund sind tiefgreifende Differenzen über den Kurs des Konzerns, insbesondere mit dem Betriebsrat und Teilen der Unternehmensführung.
Vorübergehend übernimmt Markenchef Thomas Schäfer die Verantwortung für das Ressort. Operativ führt Arne Meiswinkel die Geschäfte weiter. Er war bisher Personalvorstand der Marke Volkswagen und rückt nun in die erweiterte Konzernleitung auf. Ein Nachfolger für Kilian wird noch gesucht.
Drei Hauptfaktoren führten zum Bruch: Erstens, die Entfremdung von der Arbeitnehmervertretung. Kilians Kurswechsel bei der Tarifpolitik kostete ihm das Vertrauen. VW hatte 2024 mehrere Tarifverträge mit der IG Metall gekündigt.
Zweitens gab es Meinungsverschiedenheiten über mögliche Veräußerungen von Tochtergesellschaften. Kilian sprach sich intern gegen bestimmte Verkaufspläne aus, was andere Vorstände als Hemmschuh für Investitionen in Elektromobilität und Digitalisierung sahen.
Drittens spielte die persönliche Belastung der vergangenen Jahre eine Rolle. Kilians Amtszeit war geprägt von Konflikten, darunter die Nachwehen des Dieselskandals und der geplante Abbau von rund 35.000 Stellen bis 2030.
Mit Kilians Ausscheiden endet ein Stück VW-internes Machtgefüge. Er galt als einer der letzten Vertrauten aus der Ära Osterloh. Eine Vertragsverlängerung über 2026 hinaus war angesichts der schwindenden Rückendeckung nicht mehr realistisch.