Vanguard unterstützt keine Umwelt- oder Sozialanträge in der US-Hauptversammlungssaison 2024
- Vanguard unterstützt keine Umwelt- oder Sozialanträge in der US-Hauptversammlungssaison 2024.
- Der Rückgang der Unterstützung spiegelt einen breiteren Trend wider, der auf einen allgemeinen Rückgang von den Rekordniveaus im Jahr 2021 hindeutet.
Der weltweit zweitgrößte Vermögensverwalter Vanguard hat in der US-Hauptversammlungssaison 2024 keinen der 400 Umwelt- oder Sozialanträge unterstützt. Dies markiert eine deutliche Abkehr von früheren Rekordniveaus.
Vanguard, das ein Vermögen von 9,3 Billionen US-Dollar verwaltet, begründete die Entscheidung damit, dass die Anträge „übermäßig vorschreibend“ gewesen seien oder keine wesentlichen finanziellen Risiken adressiert hätten.
Der Rückgang der Unterstützung ist nicht auf eine Änderung der Abstimmungspolitik zurückzuführen. Vielmehr hätten die Anträge keine wesentlichen finanziellen Risiken abgedeckt oder seien zu stark regulierend gewesen.
Von den 187 Anträgen zur Unternehmensführung unterstützte Vanguard 51, die sich auf Aktionärsrechte konzentrierten.
Auch BlackRock, der weltweit größte Vermögensverwalter, unterstützte in diesem Jahr weltweit nur 4 Prozent solcher Anträge. Beide Unternehmen führten an, dass viele Anträge Maßnahmen forderten, die bereits umgesetzt worden seien.
Vanguard und BlackRock haben ihre Beteiligung an Gruppen reduziert oder eingestellt, die sich dem Kampf gegen den Klimawandel verschrieben haben. Dies geschieht vor dem Hintergrund heftiger Kritik von Seiten der Republikaner.
Vanguard gab an, dass seine „Nein“-Stimmen auch 40 „Gegenanträge“ umfassten, die Unternehmen daran hindern sollten, sich mit Klima- und Diversitätsfragen zu beschäftigen.
Der Rückgang der Unterstützung von Umwelt- und Sozialanträgen bei Vanguard spiegelt einen breiteren Trend wider. Laut ISS-Corporate lag die mittlere Unterstützung für solche Anträge bei Unternehmen des Russell 3000 Index in diesem Jahr bei 21 Prozent bzw. 18 Prozent.
„Vanguards Bericht ist absolut erstaunlich“, kommentierte Tim Smith vom Interfaith Center on Corporate Responsibility. „Es ist alarmierend und überraschend. Vanguard zieht sich aus dem Spiel zurück, anstatt ein verantwortungsbewusster Treuhänder zu sein.“