Russlands LNG-Exporte: Schattenflotte und Herausforderungen durch Sanktionen
- Russland setzt auf eine Schattenflotte für LNG-Exporte, doch Absatzprobleme und Sanktionen gefährden den Neustart.
- Die LNG-Nachfrage in China sinkt, indische Interessenten zögern, und westliche Kunden fürchten Sanktionen.
Russland setzt auf eine Schattenflotte für seine LNG-Exporte. Doch Absatzprobleme und Sanktionen gefährden den Neustart nachhaltig. Ein LNG-Tanker legte erstmals seit Oktober am Arctic LNG 2 Terminal an, um die Exporte nach dem Sanktionsschock zu steigern.
Das Schiff Iris, ein Arc4-Schiff mit eisverstärktem Rumpf, könnte die Nordostpassage Richtung Asien nutzen. Mindestens 13 LNG-Tanker, darunter vier Eisbrecher, sind rund um das Terminal positioniert. Einige wechselten mehrfach den Betreiber, um Eigentümerstrukturen zu verschleiern.
Arctic LNG 2 sollte die russische Strategie unterstützen, die LNG-Ausfuhren bis 2030 zu verdreifachen. Nach US-Sanktionen im letzten Jahr kamen Logistik und Absatz zum Erliegen. Acht Ausfuhren landeten in russischen Speichertankern, da Käufer fehlten.
Marktbeobachter sehen Potenzial für eine Wiederaufnahme des Handels, wenn sich Kunden finden. Die LNG-Nachfrage in China sinkt, indische Interessenten zögern, und westliche Kunden fürchten Sanktionen. Die Reaktion der neuen US-Regierung unter Donald Trump bleibt unklar.
Satellitenbilder zeigen, dass zwei Produktionseinheiten des Terminals flackern. Ohne funktionierende Logistik droht die Lagerkapazität erneut an ihre Grenzen zu stoßen. Analysten sehen eine kurzfristige Exportaufnahme als operativ notwendig.
Für Mehrheitsaktionär Novatek bleibt die Lage delikat. Die Chancen, LNG zu Dumpingpreisen in Asien abzusetzen, stehen besser als in Europa. Doch ob das ausreicht, um die teure Infrastruktur auszulasten, ist fraglich.