USA und EU einigen sich auf 15%-Basistarif: Handelskonflikt entschärft, aber Unsicherheiten bleiben
- USA und EU vereinbaren 15%-Basistarif, verhindern Zollkrieg.
- Deutschland erwartet moderaten BIP-Rückgang, Autoindustrie unter Druck.
Die USA und die EU haben einen Handelsdeal mit einem 15%-Basistarif für europäische Güter wie Autos und Pharmaerzeugnisse vereinbart. Im Gegenzug importiert die EU Energie aus den USA im Wert von 750 Mrd. Dollar und investiert 600 Mrd. Dollar in die US-Wirtschaft.
US-Präsident Donald Trump und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen lobten den Deal als vorteilhaft für beide Seiten. Die Vereinbarung verhindert einen drohenden Zollkrieg, da Washington zuvor mit 30%-Zöllen auf EU-Exporte gedroht hatte.
Bestehende Strafzölle auf Stahl und Aluminium bleiben bei 50%, während für strategische Güter wie Flugzeugteile eine Nullzollregelung gilt. Die vollständigen Vertragsdetails sind noch nicht veröffentlicht, und es gibt unterschiedliche Interpretationen.
Der 15%-Basistarif bietet Unternehmen Planbarkeit, beeinflusst jedoch Investitionsentscheidungen und könnte mittelfristig die Verbraucherpreise in den USA erhöhen. Analysten betonen, dass die Tarife nicht niedrig sind, aber den globalen Handel nicht massiv stören.
Die wirtschaftliche Bedeutung der Vereinbarung ist erheblich, da die EU der größte regionale Handelspartner der USA ist. Deutschland, stark abhängig von stabilen Handelsbeziehungen, könnte ein BIP-Rückgang von 0,3% drohen, während die Autoindustrie weiter unter Druck steht.
Trump plant ähnliche Vereinbarungen mit Japan, Vietnam, den Philippinen und Indonesien, mit Basistarifen zwischen 15 und 20%. Offizielle Dokumente zu diesen Deals fehlen bisher. Die EU hatte zuvor mit Vergeltungsmaßnahmen gedroht.
Die Gespräche zwischen Trump und von der Leyen wurden intensiv vorbereitet. Die EU-Delegation bereitete sich in Glasgow vor, während Handelskommissar Maroš Šefčovič taktische Hinweise von japanischen Verhandlern einholte.
Die Einigung bringt kurzfristige Entlastung, markiert jedoch eine neue Handelsordnung mit 15% als globalem Standard. Europa muss sich auf ein dauerhaft höheres Kostenniveau einstellen.