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Kering in der Krise: Gucci-Umsätze brechen ein, Schulden steigen rapide

  • Gucci-Umsätze fallen um 25 %, Kering verzeichnet 15 % Umsatzrückgang.
  • Neuer CEO Luca de Meo muss Schulden von 10,5 Mrd. Euro angehen.

Gucci bleibt der Schwachpunkt im Portfolio von Kering. Die Umsätze der Hauptmarke fielen im zweiten Quartal um 25 % auf 1,46 Mrd. Euro. Dies ist das zweite Quartal in Folge mit einem starken Rückgang, was fast zwei Drittel des operativen Gewinns von Kering betrifft.

Der Konzernumsatz sank um 15 % auf 3,7 Mrd. Euro. Alle großen Regionen verzeichneten zweistellige Rückgänge. Yves Saint Laurent verlor 10 % im Jahresvergleich. Bottega Veneta und die Brillensparte zeigten leichtes einstelliges Wachstum. Der operative Gewinn im ersten Halbjahr fiel um 39 % auf 969 Mio. Euro.

Der neue CEO Luca de Meo steht vor großen Herausforderungen. Er übernimmt im September von François-Henri Pinault, der als Chair bleibt. De Meo muss das kriselnde Markenportfolio neu aufstellen und das Schuldenproblem angehen. Kering hat Nettoschulden von 10,5 Mrd. Euro, viermal mehr als 2022.

Analysten sehen die Führungsumbildung als notwendig. De Meo muss strategische Entscheidungen treffen, wie die Rückholung der Gucci-Beauty-Lizenz von Coty oder den Erwerb der restlichen 70 % von Valentino, die beim katarischen Fonds Mayhoola liegen.

Kering hat mit Gucci an Strahlkraft verloren, ein Rückgang, der 2021 begann. Die Aktie stürzte im März zweistellig ab, nachdem Balenciaga-Designer Demna Gvasalia als Kreativdirektor angekündigt wurde. Seine erste Kollektion wird erst 2026 erwartet, zu spät für eine kurzfristige Wende.

Kering steht im Schatten von LVMH und Richemont. In einem Umfeld sinkender globaler Luxusnachfrage sind langfristige Vision und operative Effizienz gefragt. Beides bleibt bislang offen.

Quelle: Eulerpool Research Systems