Temus Herausforderung im US-Markt: Kampf gegen Amazons Preisdiktat
- Temu kämpft in den USA gegen Amazons Preisdiktat und sucht nach inländischen Lieferanten.
- US-Nutzerzahlen von Temu sind stark gesunken, während Amazon seine Marktmacht behauptet.
Temu, der E-Commerce-Ableger von PDD Holdings, steht in den USA unter Druck. Nach der Abschaffung der zollfreien „de minimis“-Regelung durch die Trump-Regierung sucht die Plattform nach inländischen Lieferanten, um Amazons Marktmacht zu begegnen.
Viele US-Hersteller verweigern Temu den Zugang zu Produkten zu günstigeren Preisen als bei Amazon. Ein führender Drittanbieter betont, dass Temu Amazon mit denselben Produkten nicht unterbieten kann und sich differenzieren muss.
Die US-Nutzerzahlen von Temu sind seit März stark gesunken. Von 80 Millionen aktiven Nutzern fiel die Zahl bis Mitte Juli um 54 Prozent auf 37 Millionen. Ein monatelanger Werbestopp trug zu diesem Rückgang bei.
Temu versucht, sich als Plattform für US-Marken und Drittanbieter neu zu positionieren, bietet Anreize wie reduzierte Verkaufsgebühren. Doch Amazons Skalenvorteil macht es schwer, diese Strategie erfolgreich umzusetzen.
Amazon bestimmt in vielen Kategorien die Preisuntergrenze. Wer auf Temu günstiger verkauft, riskiert den Verlust der „Buy Box“ auf Amazon, was zu Umsatzeinbußen führt.
Temu setzt die Verkaufspreise selbst fest, was Händler die Kontrolle über ihre Margen kostet. Viele Händler fürchten, dass Preisanpassungen auf Temu ihre Verkäufe bei Amazon beeinträchtigen könnten.
Experten sehen für Temu Chancen in Nischenstrategien, wie dem Vertrieb von Retouren oder No-Name-Ware. Berater Martin Heubel betont, dass PDD gegen Amazon nur mit innovativen Konzepten bestehen kann.
Amazon verweist auf die Autonomie seiner Partner, die selbst über Sortiment und Preise entscheiden können. Temu kritisiert Amazons Marktdominanz und fordert fairen Wettbewerb.