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Studie: Künstliche Intelligenz verbessert Diagnosen, gefährdet jedoch langfristig ärztliche Fähigkeiten

  • KI steigert Diagnosen, gefährdet aber langfristig ärztliche Fähigkeiten.
  • Studie zeigt 20% Rückgang der Erfolgsquote ohne KI-Unterstützung.

Eine neue Studie zeigt, dass Künstliche Intelligenz (KI) die Erkennungsrate von Krebsvorstufen im Darm erhöht. Gleichzeitig besteht die Gefahr, dass Ärzte ihre diagnostischen Fähigkeiten verlieren, wenn sie sich zu sehr auf KI verlassen.

Die im Fachjournal The Lancet Gastroenterology and Hepatology veröffentlichte Studie zeigt, dass die Erfolgsquote bei der Tumorerkennung um 20 Prozent sank, sobald die KI-Hilfe entfernt wurde. Untersucht wurden vier Endoskopiezentren in Polen.

Die Studie verglich die Trefferquote von 19 erfahrenen Ärzten vor und nach der Einführung von KI. Die Ergebnisse zeigen, dass Ärzte ohne KI-Unterstützung schlechter abschnitten als zuvor.

Forscher führen dies auf eine Überabhängigkeit zurück. Die KI habe Ärzte weniger motiviert und fokussiert gemacht, sobald sie wieder allein Entscheidungen treffen mussten.

Der norwegische Wissenschaftler Yuichi Mori erwartet, dass der Effekt mit leistungsfähigeren Systemen noch stärker ausfallen könnte. Omer Ahmad vom University College Hospital London warnt vor der Erosion fundamentaler ärztlicher Fähigkeiten.

Die Erkenntnisse passen in eine breitere Debatte über KI. Eine MIT-Studie zeigte, dass der Einsatz von ChatGPT die kognitive Aktivität der Nutzer senkte. Dennoch investieren Gesundheitssysteme weltweit in KI, wie Großbritannien mit einem Projekt zur Früherkennung von Brustkrebs.

Quelle: Eulerpool Research Systems