Novo Nordisk senkt Ozempic-Preis in den USA und stärkt Direktvertrieb
- Novo Nordisk halbiert den Preis für Ozempic in den USA und stärkt den Direktvertrieb.
- Die Maßnahme erfolgt in einem politisch angespannten Umfeld und zeigt Anpassungen an den US-Markt.
Novo Nordisk hat den Preis für Ozempic in den USA für nicht versicherte Patienten halbiert. Eine Monatsdosis kostet nun 499 Dollar statt 1.000 Dollar. Diese Ankündigung ließ die Aktie des dänischen Unternehmens um 6 Prozent steigen.
Der Schritt erfolgt in einem politisch angespannten Umfeld. Präsident Donald Trump fordert seit Monaten niedrigere Arzneimittelpreise. Novo reagiert mit der Preissenkung und bietet erstmals Heimlieferungen über seine Tochter NovoCare an.
Die Preissenkung betrifft nur wenige Verbraucher, da 98 Prozent der Ozempic-Nutzer durch Versicherungen maximal 25 Dollar im Monat zahlen. Dennoch hat die Maßnahme Signalwirkung, da Novo und Eli Lilly bereits 252 Mrd. Dollar an Börsenwert verloren haben.
Besonders problematisch ist die Konkurrenz durch „compounded drugs“, in Apotheken hergestellte Mischpräparate mit den gleichen Wirkstoffen wie Ozempic. Rund 1 Mio. Amerikaner nutzen diese, obwohl die FDA vor Sicherheitsrisiken gewarnt hat.
Parallel wird auch Wegovy, ein weiteres Abnehmpräparat, über neue Kanäle angeboten. Gemeinsam mit GoodRx sollen die Mittel direkt an Patienten vertrieben werden. Die GoodRx-Aktie stieg nach der Ankündigung um 35 Prozent.
Die Offensive zeigt, dass Novo Nordisk seine Vertriebsstrategie an den US-Markt anpasst. Im Gegensatz dazu erhöht Eli Lilly die Preise in Europa, zuletzt stieg der Preis für Mounjaro in Großbritannien um 170 Prozent.