Scheitern des €6-Mrd.-Deals: Cognita-Verkauf an Preisvorstellungen und britischer Steuer gescheitert
- Der €6-Mrd.-Verkauf von Cognita scheitert an Preisvorstellungen und britischer Steuer.
- Private-Equity-Beteiligungen sind schwer zu veräußern, klassische Exit-Optionen blockiert.
Der Verkauf einer Beteiligung am britischen Privatschulbetreiber Cognita im Wert von €6 Mrd. ist gescheitert. Die Gespräche mit den Private-Equity-Häusern Blackstone und CVC sind ins Stocken geraten, ein Abschluss gilt als unwahrscheinlich.
Jacobs Capital, entstanden aus der Fusion von Jacobs Holding und Telemos Capital, wollte einen erheblichen Anteil an Cognita verkaufen. Der Käufer wäre Mitgesellschafter des Schulbetreibers mit über 100 Einrichtungen in 20 Ländern geworden.
Das Hauptproblem liegt in Großbritannien, wo Cognita 38 Schulen betreibt. Die Einführung einer 20-prozentigen Mehrwertsteuer auf private Schulgebühren durch die Labour-Regierung hat Unsicherheiten über die Marktgröße geschaffen.
Bereits im letzten Jahr scheiterte Jacobs beim Versuch, einen Minderheitsanteil zu platzieren. Der aktuelle Prozess scheitert an regulatorischen Veränderungen und der Diskrepanz zwischen Preisvorstellungen und Angeboten.
Die Schwierigkeiten beim Cognita-Verkauf spiegeln ein größeres Marktproblem wider: Großvolumige Private-Equity-Beteiligungen sind schwer zu veräußern. Klassische Exit-Optionen wie Börsengänge sind in Europa blockiert, während der US-IPO-Markt anzieht.
Trotz Unsicherheiten bleibt Cognita ein attraktives Asset. Die Gruppe bietet verlässliche Einnahmen in einem Sektor, der auch in Krisenzeiten zahlungskräftige Eltern anzieht. Zu den Einrichtungen zählen York Prep School in New York und Brighton College Prep in London.
Jacobs übernahm Cognita 2018 für £2 Mrd. von Bregal und KKR. Neben Jacobs sind BDT & MSD Partners sowie Sofina als Minderheitsinvestoren beteiligt.