Steigende Sozialabgaben belasten Gutverdiener trotz Steuerentlastungen
- Ab 2026 steigen die Beitragsbemessungsgrenzen in der Sozialversicherung.
- Gutverdiener zahlen bis zu 903 € mehr Abgaben jährlich, trotz Steuerentlastungen.
Ab 2026 erhöhen sich die Beitragsbemessungsgrenzen in der Sozialversicherung. In der Rentenversicherung steigt die Grenze auf 8450 € und in der Kranken- und Pflegeversicherung auf 5812,50 €. Diese Anpassung erfolgt automatisch und ist kein politisches Manöver.
Für Gutverdiener bedeutet dies bis zu 903 € mehr Abgaben jährlich. Ein Single mit 6000 € Monatsgehalt zahlt 394 € zusätzlich, durch Steueranpassungen sinkt die Mehrbelastung auf 81 €. Bei 8500 € Einkommen bleiben 215 € minus.
Besonders Alleinerziehende mit Kind spüren die Erhöhung: Bis zu 252 € pro Jahr. Ehepaare mit hohen Einkommen können dagegen leicht profitieren. Die Anpassungen treffen vor allem die Mittelschicht und schwächen die Kaufkraft.
Arbeitsministerin Bärbel Bas (SPD) folgt den gesetzlichen Vorgaben, während der Druck auf die Union wächst. Kritiker fordern Strukturreformen statt ständiger Beitragsanhebungen. Kanzler Friedrich Merz hatte Entlastungen versprochen, die nun teils verpuffen.
Zur Abmilderung der kalten Progression steigen Grundfreibetrag, Tarifeckwerte, Kindergeld und Kinderfreibeträge. Dennoch warnt der Ökonom Frank Hechtner, dass viele Beschäftigte trotz Steuerentlastung weniger Geld im Portemonnaie haben werden.
Für die Märkte ist entscheidend, ob die Politik neben Steuerkosmetik auch echte Strukturreformen anstößt. Die steigende Abgabenquote trifft besonders die Mittelschicht und schwächt die Kaufkraft in einem ohnehin stagnierenden Umfeld.