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Schwan-Stabilo: Umsatzrückgang und strategische Neuausrichtung unter neuem CEO

  • Schwan-Stabilo verzeichnete im Geschäftsjahr 2024/25 einen Umsatzrückgang von fünf Prozent auf 758 Millionen Euro.
  • Der neue CEO Michele Molon plant eine strategische Neuausrichtung, um die Markenstärke des Unternehmens zu revitalisieren.

Der fränkische Familienkonzern Schwan-Stabilo kämpft mit rückläufigen Umsätzen in allen drei Sparten: Kosmetik, Schreibgeräte und Outdoor. Der neue CEO Michele Molon steht vor der Herausforderung, das Unternehmen in einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld neu auszurichten.

Im Geschäftsjahr 2024/25 sank der Umsatz um fünf Prozent auf 758 Millionen Euro. Währungsbereinigt betrug der Rückgang vier Prozent. Bereits im Vorjahr verzeichnete das Unternehmen ein Minus von sechs Prozent, was die Notwendigkeit einer Trendwende unterstreicht.

Michele Molon, der von Swarovski zu Schwan-Stabilo wechselte, plant eine Neupositionierung der Marken. Seine Erfahrung im Luxussegment soll helfen, die Markenstärke des Unternehmens zu revitalisieren und neue Zielgruppen zu erschließen.

Schwan-Stabilo ist seit 170 Jahren im Stiftegeschäft und seit den 1920er-Jahren in der Kosmetikbranche tätig. Seit 2007 wurde das Outdoor-Segment als drittes Standbein aufgebaut, um Abhängigkeiten zu reduzieren.

Die aktuelle Konsumflaute trifft alle drei Sparten. Der Konzern verweist auf ein schwieriges wirtschaftliches Umfeld mit Konjunkturschwäche, geopolitischen Spannungen und steigenden Zöllen. Auch in Deutschland ist die Zurückhaltung der Verbraucher spürbar.

Der Konkurrent Faber-Castell verzeichnete ebenfalls ein Umsatzminus von drei Prozent. Branchenkenner beobachten jedoch, dass einige Wettbewerber erfolgreicher auf Trends reagieren, was den Druck auf etablierte Marken wie Stabilo erhöht.

Im Segment Schreibgeräte sank der Umsatz um knapp sieben Prozent auf 199 Millionen Euro. CEO Horst Brinkmann sieht strukturelle Belastungen durch die Digitalisierung, plant jedoch Kostensenkungen und Kooperationen, um neue Zielgruppen zu erreichen.

Schwan Cosmetics zeigte sich robuster mit einem Umsatzrückgang von nur einem Prozent. CEO Tomás Espinosa betont den Wandel in der Branche hin zu „Ultra-Fast Beauty“, was die Innovationszyklen verkürzt und den Druck erhöht.

Das Outdoor-Geschäft verzeichnete den stärksten Rückgang mit zehn Prozent. Der Corona-Boom ist vorbei, der Markt gesättigt. Erste Erholungstendenzen sind jedoch zu Beginn des laufenden Geschäftsjahres erkennbar.

Michele Molon sieht die Ausgangslage als anspruchsvoll, plant jedoch entschlossene Schritte zur Neuausrichtung. Ob er die traditionsreiche Unternehmensgruppe erfolgreich transformieren kann, wird sich in den kommenden Jahren zeigen.

Schwan-Stabilo steht vor einem tiefgreifenden Umbau und der Herausforderung, seine Marken in einem veränderten Konsumumfeld wieder auf Wachstumskurs zu bringen.

Quelle: Eulerpool Research Systems