Sachsen-Anhalt: Dringender Handlungsbedarf bei offenen Haftbefehlen gegen gewalttätige Täter
- 90 gewalttätige Personen in Sachsen-Anhalt trotz Haftbefehlen auf freiem Fuß.
- Linke fordert mehr Personal zur schnelleren Vollstreckung offener Haftbefehle.
In Sachsen-Anhalt sind derzeit 90 gewalttätige Personen trotz bestehender Haftbefehle auf freiem Fuß. Diese alarmierenden Zahlen stammen aus einem Bericht der Mitteldeutschen Zeitung, basierend auf Informationen des Landesinnenministeriums, die von der Linken-Fraktion im Landtag angefragt wurden.
Besonders besorgniserregend ist die Situation bei rechtsextremen Tätern. Bis Ende März 2025 wurden 37 Haftbefehle erlassen, von denen 13 noch nicht vollstreckt sind. Das Ministerium bestätigt, dass diese Personen als „gewalttätig“ in den Polizeisystemen markiert sind.
Ein prominenter Fall ist die rechtsextreme Straftäterin Marla-Svenja Liebig. Sie wurde 2023 zu 1,5 Jahren Haft ohne Bewährung verurteilt, trat die Strafe jedoch nicht an und ist seitdem untergetaucht. Die Polizei fahndet bundesweit nach ihr.
Thomas Lippmann, Vizefraktionschef der Linken, bezeichnete die Zahlen als „besonders alarmierend“ und forderte mehr Personal, um offene Haftbefehle schneller vollstrecken zu können. Er betonte, dass gesuchte Gewalttäter nicht auf die Nachsicht des Systems vertrauen dürfen.