Rückgang der Apotheken in Städten: Verbände fordern höhere Honorare und keine Lauterbach-Reform
- Die Zahl der Apotheken in Deutschland sinkt rapide, besonders in Städten.
- Verbände fordern höhere Honorare und lehnen die Lauterbach-Reform ab.
Die Zahl der Apotheken in Deutschland sinkt rapide. Laut der Bundesvereinigung deutscher Apothekerverbände (Abda) schlossen im letzten Jahr 500 Apotheken. Dies entspricht der Gesamtzahl an Apotheken in Thüringen.
In den letzten 20 Jahren hat ein Fünftel der Apotheken aufgegeben. Seit Jahresbeginn meldet der Apothekendienstleister Noventi weitere 142 Schließungen. Am Freitag planen Pharmazeuten bundesweite Aktionen, um auf ihre Anliegen aufmerksam zu machen.
Noventi berichtet, dass der Schließungstrend vor allem städtische Gebiete betrifft. In ländlichen Regionen müssen Bürger im Falle einer Schließung weite Wege in Kauf nehmen.
Der Apothekerverband und die Apothekengewerkschaft Adexa fordern eine Erhöhung des seit 2013 unveränderten Honorars von 8,35 Euro pro rezeptpflichtigem Arzneimittel. 2023 gab es nur noch 17.571 Apotheken in Deutschland.
Deutschland steht bei der Verfügbarkeit von Apotheken schlechter da als der europäische Durchschnitt. In der EU versorgen 32 Apotheken 100.000 Bürger, in Deutschland sind es nur 21.
Seit Jahren gibt es Bemühungen, den Apothekenbereich umzubauen. Die Forderungen nach höheren Honoraren stehen einem gesetzlichen Gesundheitswesen gegenüber, dessen Ausgaben durch den demografischen Wandel steigen.
Die Pläne von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach, auch „Apotheken light“ ohne Apotheker zuzulassen, stoßen auf scharfe Ablehnung. Dies könnte die Versorgung vor Ort erheblich gefährden.
Die alarmierende Entwicklung zeigt, wie dringend Maßnahmen erforderlich sind, um die Apothekenlandschaft in Deutschland zu stabilisieren und die flächendeckende Versorgung der Bevölkerung zu sichern.