Skip to content

Rheinmetall: Rekordmargen durch Rüstungsgeschäft, aber Abhängigkeit von EU-Markt birgt Risiken

  • Rheinmetall erzielt 2024 Rekordmargen im Rüstungsgeschäft, übertrifft internationale Konkurrenten.
  • 80 Prozent des Umsatzes in Europa, strategische Schieflage birgt Risiken bei geopolitischen Veränderungen.

Rheinmetall erzielt 2024 eine operative Gewinnmarge von 13,8 Prozent und übertrifft damit internationale Konkurrenten. Der operative Cashflow verdoppelt sich auf über 1,7 Milliarden Euro, unterstützt durch hohe Anzahlungen, insbesondere von der Bundesregierung.

Über 85 Prozent der Konzernerlöse von 9,7 Milliarden Euro stammen aus dem Rüstungsgeschäft. Im Vergleich dazu ist der Gewinnbeitrag der Autozuliefersparte mit 75 Millionen Euro gering.

Der Aktienkurs von Rheinmetall stieg in fünf Jahren um über 2300 Prozent. Die Munitionssparte ist mit einer Marge von über 28 Prozent am profitabelsten. Die Elektroniksparte verzeichnete 2024 den größten Zuwachs mit 67 Prozent.

Seit dem Ukraine-Konflikt ist Rheinmetall Hauptlieferant für europäische Armeen. Das Unternehmen investiert in Aufklärungssatelliten und hat ein Joint Venture mit Lockheed Martin für den US-Markt.

Rheinmetall erzielt 80 Prozent seines Umsatzes in Europa, was eine strategische Schieflage darstellt. CEO Armin Papperger plant mittelfristig drei Milliarden Euro Umsatz in den USA, derzeit liegt dieser bei einer Milliarde.

Trotz voller Auftragsbücher verfolgt Rheinmetall eine disziplinierte Bilanzpolitik. Der Vorratsbestand wurde auf knapp vier Milliarden Euro verdoppelt, während die Working-Capital-Aufwendungen um 400 Millionen Euro sanken.

Mehr als drei Viertel der Investitionen flossen 2024 in die Rüstungssparten. Fast 20.000 der über 26.000 Beschäftigten arbeiten im militärischen Segment. Die Autozuliefersparte bleibt strategisch bedeutungslos.

Die Ebit-Margen im Rüstungsgeschäft sind teils zweistellig, während das zivile Geschäft nahe der Verlustzone operiert. Rheinmetall zahlt 248 Millionen Euro Dividende, eine Verdopplung gegenüber 2023.

Europas Rüstungsboom hat Rheinmetall transformiert, aber auch verwundbarer gemacht. Die internationale Diversifizierung bleibt eine Herausforderung.

Quelle: Eulerpool Research Systems