PSD-Banken in der Krise: Abhängigkeit vom Immobilienmarkt wird zum Risiko
- PSD-Banken kämpfen mit operativen Verlusten und Abhängigkeit vom Immobilienmarkt.
- Fusionsbestrebungen und Anpassungen des Geschäftsmodells sind notwendig, um die Zukunft zu sichern.
Die PSD-Banken, einst als Spar- und Darlehenskassen für Postbeamte gegründet, stehen vor großen Herausforderungen. Ihre Spezialisierung auf private Baufinanzierungen wird in der aktuellen Zinslandschaft zum Problem.
Während viele Banken von höheren Zinsen profitieren, kämpfen die PSD-Banken mit operativen Verlusten. Die Zinswende hat das Baufinanzierungsgeschäft stark beeinträchtigt, und eine vollständige Erholung ist nicht in Sicht.
Besonders betroffen sind die PSD Bank Koblenz und die PSD Bank München. Die Bafin hat sie aufgefordert, zusätzliches Eigenkapital vorzuhalten, um ihr Geschäftsmodell an das veränderte Zinsumfeld anzupassen.
Die Probleme liegen nicht in den Kapitalquoten, sondern in der Ertragslage. Hohe Kosten und eine starke Abhängigkeit vom Immobilienmarkt belasten die Institute.
Einige Banken konnten nur durch Einmalgewinne positive Ergebnisse erzielen. Im Vergleich zu Volks- und Raiffeisenbanken schneiden die PSD-Banken deutlich schlechter ab.
Der Markt für Wohnungsbaukredite erholt sich nur langsam. Viele PSD-Banken verfehlen ihre Absatzpläne, wie die PSD-Bank Nord, die 2024 nur 80 Prozent ihres Neugeschäfts erreichte.
Die PSD-Banken stehen im Wettbewerb mit Onlinebanken, denen sie in Markenimage und digitaler Skalierbarkeit unterlegen sind. Sie zahlen höhere Zinsen für Einlagen, während Direktbanken Millionen Kunden gewinnen.
Der Druck auf die PSD-Banken zeigt sich in Fusionsbestrebungen innerhalb der Gruppe. Einige Institute versuchen, ihr Produktportfolio zu erweitern, doch Experten zweifeln an der eigenständigen Zukunft aller PSD-Banken.