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Nürnberger Versicherung zieht sich aus Risiko- und Krebsversicherungen zurück: Kooperation mit Hannoverscher und mögliche Übernahme durch VIG

  • Nürnberger Versicherung beendet Vertrieb von Risiko- und Krebsversicherungen, kooperiert mit Hannoverscher.
  • Exklusive Verhandlungen mit VIG über Mehrheitsbeteiligung, Entscheidung im vierten Quartal 2025 erwartet.

Die Nürnberger Versicherung beendet ab dem 1. Oktober den Vertrieb ihrer Risikolebens- und Krebsversicherungen. Die 2020 eingeführten digitalen Policen mit rund 7.000 Verträgen werden intern verwaltet. Eine Kooperation mit der Hannoverschen Lebensversicherung soll den Generalagenten neue Angebote bieten.

Finanzielle Probleme sind der Hintergrund dieser Entscheidung. 2024 verzeichnete die Nürnberger mit 77 Millionen Euro den höchsten Verlust ihrer Geschichte. Trotz eines Gewinns von 47,7 Millionen Euro im ersten Halbjahr 2025 bleibt der Weg zur nachhaltigen Profitabilität lang.

Die Unabhängigkeitsstrategie der Nürnberger steht unter Druck. Der Vorstand prüft ergebnisoffen und verhandelt exklusiv mit der Vienna Insurance Group (VIG) über eine Mehrheitsbeteiligung. Die VIG sichert zu, Marke und Standort Nürnberg zu erhalten.

Widerstand regt sich gegen die VIG-Pläne. Der aktivistische Investor 7 Square kritisiert diese als wertvernichtend und schätzt den fairen Wert der Nürnberger auf 1,4 bis 1,6 Milliarden Euro, deutlich über der aktuellen Börsenbewertung von 700 Millionen Euro.

Großaktionäre wie Munich Re und die Versicherungskammer Bayern äußern sich bisher nicht. Eine Entscheidung über die Zukunft der Nürnberger wird im vierten Quartal 2025 erwartet. Ob der Versicherer eigenständig bleibt oder unter österreichischer Führung weitergeführt wird, bleibt offen.

Quelle: Eulerpool Research Systems