Novo Nordisk kämpft mit Herausforderungen im US-Compounding-Markt für Semaglutid
- Novo Nordisk verliert Kontrolle über den US-Compounding-Markt für Semaglutid.
- Marktanteilsverluste und gesenkte Umsatzprognosen belasten den Pharmakonzern.
Novo Nordisk verliert in den USA die Kontrolle über den Compounding-Markt für Semaglutid. Trotz eines umfangreichen Patentportfolios kann der dänische Pharmakonzern den wachsenden Parallelmarkt für Nachahmerpräparate seiner Medikamente Wegovy und Ozempic nicht eindämmen.
Compounding-Pharmacies nutzen regulatorische Schlupflöcher, um Semaglutid eigenständig herzustellen. Dies führt zu erheblichen Marktanteilsverlusten und nötigen Preisnachlässen. Umsatzprognosen wurden gesenkt, und die Konzernspitze wechselte nach wachsendem Druck.
Über 1.000 Abmahnungen und Dutzende Klagen konnten das Problem nicht lösen. Novo Nordisk setzt nun auf Marken- und Regulierungsrecht, jedoch ohne durchschlagenden Erfolg. Die FDA ordnete das Ende des Compoundings an, doch die Praxis bleibt bestehen.
Ein Versäumnis verschärft die Lage: Das zentrale Ozempic-Patent in Kanada ist ausgelaufen, was ab 2026 generische Konkurrenz ermöglicht. Kritiker werfen dem Konzern vor, seine öffentliche Verantwortung zu vernachlässigen, da die Insulinproduktion zurückgefahren wurde.
Die USA werden zum Präzedenzfall: Was als Ausnahme für Versorgungsengpässe gedacht war, ist zum Massenphänomen geworden. In Europa und Australien sind die rechtlichen Grenzen enger, doch die politische Debatte über Arzneimittelpreise macht das US-Experiment zu einem Signal mit weitreichender Wirkung.