BBVA treibt Sabadell-Übernahme trotz politischer Hürden voran
- BBVA plant 15-Milliarden-Euro-Angebot für Sabadell trotz Fusionsverbot.
- Langfristige Synergien von bis zu 900 Millionen Euro erwartet.
BBVA plant, in der kommenden Woche ein 15-Milliarden-Euro-Angebot für Sabadell den Aktionären vorzulegen. Das Institut erwartet langfristige Synergien von bis zu 900 Millionen Euro, obwohl die spanische Regierung den Zusammenschluss vorerst untersagt hat.
Die Offerte erfolgt 16 Monate nach der ersten Ankündigung der feindlichen Übernahme, die zu einem der härtesten Bankkämpfe Spaniens wurde. BBVA bietet je 5,5483 Sabadell-Aktien eine eigene Aktie plus 0,70 Euro in bar. Aktionäre haben 30 Tage zur Entscheidung.
Ein Zusammenschluss würde BBVA nach CaixaBank zum zweitgrößten Institut Spaniens machen, noch vor Santander. BBVA-Chef Carlos Torres hat seine Glaubwürdigkeit an die Übernahme geknüpft, die von Sabadell und der Regierung abgelehnt wird. Madrid untersagt eine Fusion für mindestens drei Jahre.
BBVA plant dennoch, frühzeitig Synergien zu realisieren: 175 Millionen Euro bis 2027, 235 Millionen Euro bis 2028. Ab 2028 oder 2029 erwartet das Management 900 Millionen Euro jährlich, davon 510 Millionen aus niedrigeren Betriebskosten und 325 Millionen aus Stellenstreichungen.
Sabadell-Chef César González-Bueno bezeichnete das Angebot als „inadäquat“ und „unrealistisch“. Auch Vorsitzender Josep Oliu kritisierte die Offerte als schlechter als die 2024 abgelehnte Erstversion.
Die politische Unsicherheit bleibt erheblich: Madrid könnte das Fusionsverbot um bis zu fünf Jahre verlängern. Analysten fragen, ob BBVA nicht besser mit einem Aktienrückkauf warten sollte, bis klarere Rahmenbedingungen herrschen.
BBVA-Chef Onur Genç argumentiert, dass beide Banken jährlich über 1 Milliarde Euro für Technologie ausgeben. „Warum bedienen wir denselben Markt mit zwei Systemen, zwei Marken, zwei Strukturen? Das Synergiepotenzial ist riesig.“