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Media for Europe übernimmt ProSiebenSat.1: Größter Privatsender Europas entsteht

  • Media for Europe übernimmt 76 Prozent von ProSiebenSat.1 und schafft Europas größten Privatsender.
  • Pier Silvio Berlusconi verspricht redaktionelle Unabhängigkeit und keine Russland-Verbindungen.

Media for Europe (MfE), gegründet von Silvio Berlusconi, hat 76 Prozent von ProSiebenSat.1 übernommen. Damit entsteht der größte private TV-Sender Europas, der Netflix und Amazon Konkurrenz machen will. Die Übernahme bewertet ProSiebenSat.1 mit 1,9 Milliarden Euro.

Pier Silvio Berlusconi, Sohn des 2023 verstorbenen Silvio Berlusconi, sieht in der Übernahme die Chance, gegen globale Tech-Giganten zu bestehen. MfE und ProSiebenSat.1 erzielen zusammen einen Jahresumsatz von 6,8 Milliarden Euro, mehr als jeder andere Free-TV-Sender in Europa.

ProSiebenSat.1 beendet damit eine Phase ständiger Führungswechsel und sinkender Werbeeinnahmen. Der deutsche Markt stagniert, während internationale Streamingdienste den Druck auf traditionelle Sender erhöhen. MfE setzt auf Größe und Konsolidierung, um wettbewerbsfähig zu bleiben.

Der Übernahmeprozess war herausfordernd. Neben einem Gegenangebot des tschechischen Investors PPF gab es politischen Widerstand. Kulturstaatsminister Wolfram Weimer äußerte Bedenken über die Unabhängigkeit des Münchner Konzerns, insbesondere wegen Berlusconis Nähe zu Wladimir Putin.

Pier Silvio Berlusconi versprach, keine Verbindungen nach Russland zu pflegen und Steuern in Deutschland zu zahlen. Er sicherte zu, die redaktionelle Unabhängigkeit zu wahren und München als Standort für Innovation und Beschäftigung zu stärken.

Quelle: Eulerpool Research Systems