LVMH und andere Luxusmarken verzeichnen Umsatzrückgang in China
- Chinas Mittelklasse reduziert Ausgaben, was zu Umsatzrückgängen bei Luxusmarken führt.
- Luxusunternehmen setzen auf wohlhabendere Verbraucher und Investitionen in den chinesischen Markt.
Chinas Mittelklasse reduziert ihre Ausgaben, was zu einem Umsatzrückgang bei Luxusmarken wie LVMH, Burberry und Swatch führt.
Im asiatischen Markt, hauptsächlich China, sanken die Umsätze von LVMH im zweiten Quartal um 14 %, bereinigt um Währungseffekte.
Burberry und Swatch verzeichneten ebenfalls starke Umsatzrückgänge auf dem chinesischen Festland, während Hugo Boss seine Jahresprognose senkte.
Richemont, Eigentümer von Cartier, meldete einen Umsatzrückgang von 27 % in China, Hongkong und Macau.
Hohe Jugendarbeitslosigkeit, sinkende Immobilienpreise und Handelskonflikte belasten das Verbrauchervertrauen in China.
Anglo American reduzierte die Diamantenproduktion bei De Beers aufgrund sinkender Konsumausgaben in China.
Luxusgütermanager sind uneins, ob der Abschwung vorübergehend oder dauerhaft ist. Einige setzen auf wohlhabendere Verbraucher, die weiterhin im Ausland einkaufen.
LVMH meldete einen Umsatzanstieg von 57 % in Japan, wo viele wohlhabende Chinesen vom schwachen Yen profitieren.
Jean-Jacques Guiony, CFO von LVMH, betonte die Bedeutung des chinesischen Marktes und die Notwendigkeit, weiterhin zu investieren.
Auch in westlichen Märkten stehen Luxusunternehmen unter Druck durch Inflation und höhere Zinsen. LVMH verzeichnete in den USA nur einen Umsatzanstieg von 2 %.
Chinesische Verbraucher machten im letzten Jahr rund 23 % der weltweiten Luxusaussgaben aus, laut Bain.
Nach einem kurzen Boom nach den Covid-Beschränkungen belasten wirtschaftliche Probleme die Nachfrage in China.
Über die Hälfte der weltweiten Luxuskäufe werden von Personen getätigt, die weniger als 2.000 Euro pro Jahr für Luxusgüter ausgeben, laut Boston Consulting Group.
Chinas Staatschef Xi Jinping plant Maßnahmen zur wirtschaftlichen Wiederbelebung, aber einige Ökonomen sind skeptisch.
Einige Luxusmanager erwarten, dass strukturelle Schwächen bestehen bleiben und Verbraucher zu billigeren Marken wechseln.
Andere sind optimistisch und glauben an eine schnelle Erholung, wenn die Initiativen der Kommunistischen Partei erfolgreich sind.
Viele Verbraucher sparen für Reisen nach Japan, wo Luxusgüter günstiger sind als in China.