L'Oréal verfehlt Umsatzerwartungen im dritten Quartal: Schwache Nachfrage in China belastet Wachstum
- L'Oréal verzeichnet im dritten Quartal schwaches Umsatzwachstum, besonders in China.
- Analysten zeigen sich besorgt über die langfristigen Wachstumsaussichten des Unternehmens.
L'Oréal hat im dritten Quartal die Umsatzerwartungen verfehlt. Der Umsatz stieg organisch um 3,4 Prozent auf 10,28 Milliarden Euro, deutlich unter den erwarteten 6 Prozent. Besonders die Nachfrage in China schwächte sich ab.
Im Vergleich zum zweiten Quartal, das ein Wachstum von 5,3 Prozent verzeichnete, zeigt sich eine Verlangsamung. In Nordasien, vor allem China, sanken die Umsätze um 6,5 Prozent, entgegen der prognostizierten Steigerung von 2,9 Prozent.
CEO Nicolas Hieronimus äußerte Besorgnis über die verschärfte Situation in China. Er hofft auf staatliche Anreize zur Stärkung des Verbrauchervertrauens. Der Absatz wurde auch durch das Vorgehen gegen Daigou-Käufer belastet.
Die Premium-Dermatologie-Sparte enttäuschte mit einem Umsatzwachstum von nur 0,8 Prozent statt der erwarteten 10,8 Prozent. Diese Sparte ist ein wichtiger Indikator für die Profitabilität des Unternehmens.
In Nordamerika stiegen die Umsätze um 5,2 Prozent und übertrafen die Erwartungen. In Europa lag das Wachstum bei 5,6 Prozent, leicht unter den Prognosen.
Der Lipstick-Effekt, bei dem Verbraucher kleinere Luxusgüter kaufen, schwächt sich ab. Auch im margenstarken Prestige-Segment zeigt sich ein Nachlassen der Kaufbereitschaft.
Analyst James Edwardes Jones von RBC Capital bemerkte, dass L'Oréal zuletzt im dritten Quartal 2020 ein so niedriges Wachstum meldete. Dennoch schneidet das Unternehmen besser ab als der Rest des Schönheitsmarktes.
Die L'Oréal-Aktie, die seit Jahresbeginn etwa 17 Prozent verloren hat, reagierte nach Börsenschluss in Paris. Analyst Callum Elliott von Bernstein warnt vor langfristigen Belastungen der Wachstumsaussichten.