Kryptowährungen 2026: Von Spekulation zu Struktur und Stabilität
- Der „State of Crypto“-Report von 21Shares prognostiziert einen Wandel der Kryptowelt bis 2026, geprägt von Makroökonomie und Regulierung.
- Bitcoin etabliert sich als makroökonomischer Vermögenswert, während die Tokenisierung von Real-World-Assets großes Potenzial birgt.
Der aktuelle „State of Crypto“-Report von 21Shares zeigt einen grundlegenden Wandel in der Kryptowelt. Bis 2026 wird der Markt weniger von Hype-Zyklen und mehr von Makroökonomie, Regulierung und institutionellem Kapital geprägt sein.
Der klassische Vierjahreszyklus von Bitcoin verliert an Bedeutung. Institutionelle Kapitalströme, geldpolitische Entscheidungen und geopolitische Entwicklungen bestimmen zunehmend die Kursbewegungen. Bereits 2025 kauften institutionelle Investoren mehr Bitcoins, als neu geschaffen wurden, was den Markt stabilisiert.
Bitcoin etabliert sich als makroökonomischer Vermögenswert und Inflationsabsicherung. Das Verhältnis von Bitcoin zu Gold deutet auf weiteres Aufwärtspotenzial hin. 2026 könnte ein Wendepunkt für die globale Kryptoregulierung werden.
Die OECD führt mit dem Crypto-Asset Reporting Framework (CARF) einen internationalen Standard für die Meldung von Krypto-Transaktionen ein. In Europa wird dieser Rahmen durch die DAC8-Richtlinie verbindlich umgesetzt.
Börsen und Wallet-Anbieter müssen umfassend steuerlich offenlegen. 21Shares sieht darin den größten Regulierungsschub seit Jahren, der Rechtssicherheit schafft und institutionelles Vertrauen stärkt.
Bitcoin-ETPs halten bereits über sieben Prozent aller existierenden Bitcoins. 21Shares erwartet, dass der globale Markt für Krypto-ETPs bis Ende 2026 auf über 400 Milliarden US-Dollar anwächst.
Der Zugang zu digitalen Assets wird alltäglich: Banken, Onlinebroker und Altersvorsorgeprodukte integrieren Krypto-Investments als Standardbaustein. Diese Entwicklung dämpft die Volatilität und erhöht die Liquidität.
Der Fokus verlagert sich von Experimenten zu praktischen Anwendungen. DeFi könnte 300 Milliarden US-Dollar an gebundenen Vermögenswerten überschreiten, getrieben von sinkenden Zinsen und institutioneller Liquidität.
Vorhersagemärkte, tokenisierte Kredite und digitale Treasury-Modelle werden zu tragenden Säulen des Ökosystems. Besonders großes Potenzial sieht 21Shares in der Tokenisierung von Real-World-Assets.
Für 2026 prognostiziert der Report ein Volumen von über 500 Milliarden US-Dollar. Im Fokus stehen private Kredite, Staatsanleihen und Vorab-Beteiligungen vor Börsengängen.
Die Blockchain ermöglicht liquide, programmierbare und rund um die Uhr handelbare Anlageformen. Investoren und Unternehmen profitieren von schnelleren Abwicklungen und flexibleren Beteiligungsmodellen.
Auch bei den Kurszielen bleibt der Report optimistisch. Für Bitcoin rechnet 21Shares 2026 mit Preisen zwischen 150.000 und 175.000 US-Dollar, mit möglichen Spitzen über 180.000 US-Dollar.
Ethereum dürfte von ausgereiften Layer-2-Lösungen und besser skalierbaren Anwendungen profitieren. Infrastrukturprojekte rund um Bitcoin gewinnen an Bedeutung.
Adrian Fritz, Chief Investment Strategist bei 21Shares, fasst zusammen: Kryptowährungen stehen 2026 an der Schwelle zur Integration in global relevante Finanzmärkte. Der Markt entwickelt sich von einer experimentellen Technologie zu einer belastbaren infrastrukturellen Schicht des digitalen Finanzsystems.
Für Anleger bedeutet das: weniger Spekulation, mehr Struktur – und ein Markt, der zunehmend nach makroökonomischen Regeln funktioniert.