Katharina Reiche fordert umfassende Reformen: Rentenkompromiss als Auftakt für tiefgreifende Veränderungen
- Katharina Reiche sieht im Rentenkompromiss den Auftakt für umfassende Reformen und fordert mehr als kosmetische Korrekturen.
- Die Ministerin warnt vor wirtschaftlichen Risiken und betont die Notwendigkeit von Reformen in der privaten Altersvorsorge.
Bundeswirtschaftsministerin Katharina Reiche (CDU) sieht im Rentenkompromiss der Koalition den Startschuss für eine größere Reformdebatte. Sie betont, dass kosmetische Korrekturen nicht ausreichen und auch Unternehmen in der Pflicht stehen.
Reiche lobt die Junge Gruppe der Unionsfraktion für ihren Beitrag zum Rentenkompromiss. Sie sieht unbequeme Diskussionen als notwendig an, um Fortschritt zu erzielen, insbesondere bei Teilzeitquoten und Frühverrentungsprogrammen.
Die Ministerin kritisiert den Widerspruch zwischen Fachkräftemangel und Frühverrentung. Ehrlichkeit und die Bereitschaft, wirtschaftlich attraktive, aber gesellschaftlich schädliche Mechanismen zu hinterfragen, seien erforderlich.
Reiche sieht trotz der Einigung im Rentenstreit weiteren Reformbedarf, besonders bei der privaten Altersvorsorge. Kapitalgedeckte Modelle müssen gestärkt werden, um die umlagefinanzierte Rente zu entlasten und jüngeren Generationen Perspektiven zu bieten.
Die Ministerin warnt vor einem wackeligen Wirtschaftswachstum von 1,3 Prozent im nächsten Jahr. Externe Schocks, langsame Investitionen und Reformstaus könnten die Prognose gefährden.
Reiche sieht neue Risiken durch Handelskonflikte, Zölle und Exportrestriktionen aus China. Deutschland erlebe einen Vertrauensverlust, der die Zukunft des Industriestandorts in Frage stellt.
Vor Gesprächen mit Industrievertretern und Verteidigungsminister Pistorius betont Reiche die Verbindung zwischen wirtschaftlicher Stärke und Verteidigungsfähigkeit. Unternehmen müssen sich breiter aufstellen, um kritische Infrastruktur zu schützen.
Reiche fordert Tempo, Mut und Konsequenz von Politik und Unternehmen. Die Herausforderungen sind groß, doch Untätigkeit wäre teurer.
Für Eulerpool-Leser bedeutet dies, dass die Debatte um Fachkräfte, Teilzeit, Standortpolitik und private Altersvorsorge die Märkte intensiver beschäftigen wird.