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Intel überrascht mit Umsatz, streicht europäische Werke und warnt vor Technologie-Stopp

  • Intel streicht europäische Fertigungspläne und kündigt Stellenabbau an.
  • Umsatz übertrifft Erwartungen, aber Nettogewinn sinkt um 81 Prozent.

Intel hat seine milliardenschweren Fertigungspläne in Europa gestrichen und plant einen drastischen Stellenabbau, um das defizitäre Foundry-Geschäft zu stabilisieren. Trotz eines Nettoverlusts von 2,9 Milliarden Dollar übertraf der Umsatz von 12,9 Milliarden Dollar die Erwartungen der Analysten deutlich.

Der neue CEO Lip-Bu Tan kündigte an, die pausierten Fertigungsprojekte in Deutschland und Polen aufzugeben. Auch der Bau der Chipfabrik in Ohio wird verlangsamt, um Kapital zu schonen. Ziel ist eine grundlegende Neuausrichtung der Foundry-Sparte.

Seit Tans Amtsantritt im März hat Intel 15 Prozent seiner Belegschaft abgebaut. Der Manager will die Konzernkultur aufbrechen und die Innovationsfähigkeit stärken. Einen Verkauf des Foundry-Geschäfts schloss er aus, trotz der Milliardenverluste und der Konkurrenz durch TSMC.

Finanzvorstand David Zinsner führte den besseren Umsatz auf vorgezogene Bestellungen zurück, die auf das volatile US-Zollumfeld reagieren. Für das dritte Quartal erwartet Intel einen Umsatz zwischen 12,6 und 13,6 Milliarden Dollar, was ebenfalls über den Markterwartungen liegt.

Der Nettogewinn sank im Vergleich zum Vorjahr um 81 Prozent. Der Verlust pro Aktie betrug 0,67 Dollar. Intel warnte, dass die Entwicklung der nächsten Fertigungsgeneration 14A gestoppt wird, sollte kein Großkunde gefunden werden.

Investor-Relations-Chef John Pitzer betonte, dass Intel seine Investitionen stärker in die USA verlagert, im Einklang mit der industriepolitischen Linie von Präsident Donald Trump. Intel plant, die neue 18A-Technologie bis 2025 in die Massenfertigung einzuführen.

Anleger reagierten skeptisch: Die Aktie verlor im nachbörslichen Handel 4,6 Prozent, nachdem sie im regulären Handel bereits 3,7 Prozent eingebüßt hatte. Seit Jahresbeginn liegt sie noch rund 13 Prozent im Plus, aber fast 30 Prozent unter dem Stand von Mitte 2024.

Quelle: Eulerpool Research Systems