Insolvenzverwalter sichert 651,6 Millionen Euro für Wirecard-Gläubiger
- Insolvenzverwalter sichert 651,6 Millionen Euro für Wirecard-Gläubiger.
- Der Betrugsschaden wird auf rund drei Milliarden Euro beziffert.
Der Insolvenzverwalter des 2020 kollabierten Dax-Konzerns Wirecard hat 651,6 Millionen Euro gesichert. Diese Summe deckt jedoch nicht den gesamten Schaden ab.
Die Gelder befinden sich auf verschiedenen Treuhand-, Termin- und Festgeldkonten der ehemaligen Wirecard AG. Der Rechtsanwalt Michael Jaffé, seit über vier Jahren Insolvenzverwalter, berichtete dies dem Wirecard-Gläubigerausschuss.
Jaffé kommt seinem Ziel näher, durch die Abwicklung alter Geschäftsteile möglichst viel Geld in die Insolvenzmasse zu bringen. Er stellt die vollständige Auszahlung der Kontoguthaben der ehemaligen Wirecard Bank in Aussicht. Dies könnte jedoch noch Jahre dauern.
Die gesicherten 650 Millionen Euro sind nur ein Bruchteil des Schadens durch den Anlegerbetrug. Tausende Anleger verloren Geld, als 1,9 Milliarden Euro aus der Bilanz fehlten und der Aktienkurs abstürzte. Die Münchner Staatsanwaltschaft beziffert den Betrugsschaden auf rund drei Milliarden Euro.
Im laufenden Wirecard-Prozess steht im Juli ein wichtiger Termin bevor. Der dritte Angeklagte E. will am 17. Juli erstmals zu den Anklagevorwürfen aussagen. Die IV. Strafkammer des Münchner Landgerichts hat ihm im Gegenzug für ein Geständnis eine Freiheitsstrafe zwischen sechs und acht Jahren in Aussicht gestellt.