Indexfonds und ihre Auswirkungen auf Aktionärsvoten: Eine kritische Analyse
- Indexfonds wie BlackRock beeinflussen Aktionärsvoten und stellen Governance-Prinzipien infrage.
- Die Debatte über die Anpassung von Stimmrechtsregeln betrifft alle großen Kapitalmärkte.
Indexfonds wie BlackRock beeinflussen Aktionärsvoten, indem sie Loyalitäten spalten und klassische Governance-Prinzipien infrage stellen. Die schiere Größe dieser Fonds bringt das System ins Ungleichgewicht.
Institutionelle Investoren nutzen ihre Stimmrechte, um Vorstände zu disziplinieren und strategische Entscheidungen zu beeinflussen. Dies führt zu Bedenken über die Verzerrung von Aktionärsvoten.
Henry Hu und Lawrence Hamermesh, ehemalige SEC-Juristen, warnen vor Fehlzählungen und Verzerrungen. Die aktuellen Regeln können mit der Realität nicht mehr Schritt halten, besonders in Delaware, dem Zentrum des US-Unternehmensrechts.
Das Problem der Entkopplung von ökonomischem Interesse und Stimmrecht ist nicht neu. Hedgefonds nutzten bereits in den 2000er Jahren Derivate, um Stimmrechte ohne wirtschaftliches Risiko zu sichern.
Heute entstehen Interessenkonflikte systematisch. Große Investoren wie Vanguard und BlackRock halten Anteile an fast allen börsennotierten Unternehmen und beeinflussen M&A-Transaktionen zugunsten ihres Gesamtportfolios.
Die Governance-Debatte steckt in einem Dilemma: Entweder erhalten kleinere Aktivisten überproportionalen Einfluss, oder Aktionärsvoten verlieren ihre Glaubwürdigkeit. Dies könnte den Einfluss institutioneller Investoren weiter schwächen.
Selbst in Delaware wird über Regelanpassungen diskutiert. Die Frage, ob das Prinzip „ein Aktionär, eine Stimme“ noch zeitgemäß ist, betrifft alle großen Kapitalmärkte weltweit.