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Europäische Softwareanbieter kritisieren EU-Pläne für zentrale Handelsplattform

  • Führende Softwareanbieter kritisieren EU-Pläne für zentrale Handelsplattform.
  • Unternehmen warnen vor Wettbewerbsverzerrungen und zu viel Einfluss der EU.

Führende europäische Softwareanbieter für Rohstoffhandel kritisieren die EU-Pläne, eine zentrale Handelsplattform für Gas, Wasserstoff und kritische Mineralien aufzubauen.

Die EU möchte den Einkauf von Erdgas, Wasserstoff und kritischen Mineralien zentralisieren. Unternehmen wie Enmacc und MetalsHub warnen vor Wettbewerbsverzerrungen und der Untergrabung lokaler Technologieunternehmen.

Die geplante Plattform soll von privaten Anbietern entwickelt und betrieben werden, aber nach fünf Jahren in den Besitz der Europäischen Kommission übergehen. Dies erinnert an die zentrale Beschaffung von COVID-19-Impfstoffen durch die EU.

Jens Hartmann, CEO von Enmacc, kritisiert, dass die EU zum direkten Konkurrenten der Privatwirtschaft werde. Er fragt, warum die EU eine Plattform betreiben sollte, wenn europäische Unternehmen bereits ähnliche Infrastrukturen anbieten.

Die Unternehmen bemängeln, dass die EU-Pläne nicht den tatsächlichen Handelsbedingungen der Zielrohstoffe gerecht werden. Der Markt für Erdgas sei etabliert, während der Handel mit Wasserstoff noch in den Anfängen stecke und auf langfristigen Verträgen basiere.

Frank Jackel, Mitgründer und Geschäftsführer von MetalsHub, äußerte Bedenken, dass die Europäische Kommission zu viel Einfluss auf den Rohstoffhandel gewinnen könnte. Er betonte, dass sie nicht möchten, dass die EU ihre Softwareplattform betreibt.

Obwohl Enmacc und MetalsHub gemeinsam für die Ausschreibung bieten wollen, fordern sie die EU auf, das Projekt neu zu überdenken. Sie bieten ihre Hilfe an, stellen jedoch infrage, ob dies auf der Grundlage der aktuellen Ausschreibung möglich sei.

Ein europäischer Automobilmanager betonte, dass eine zentralisierte Beschaffung kleinere Zulieferer stärken könnte, warnte jedoch vor zu viel Einfluss der EU auf Handelsplattformen für Rohstoffmärkte.

Die Unternehmen betonten, dass die Industrie nicht in die Ausgestaltung der Vorschläge einbezogen worden sei und forderten die EU auf, die Ausschreibung anzupassen, um die Expertise der Branche besser zu berücksichtigen.

Quelle: Eulerpool Research Systems