Direct Line lehnt Avivas Übernahmeangebot ab und setzt auf eigenen Turnaround-Plan
- Direct Line lehnt Avivas Übernahmeangebot ab, Aktien steigen um 37 Prozent.
- CEO Adam Winslow setzt auf Umstrukturierung und Einsparungen bis 2025.
Direct Line hat ein Übernahmeangebot von Aviva in Höhe von 3,3 Milliarden Pfund abgelehnt. Die Aktien des britischen Kfz-Versicherers stiegen daraufhin um 37 Prozent.
Aviva bot 112,5 Pence in bar und 0,282 neue Aviva-Aktien pro Direct Line-Aktie, was 250 Pence je Aktie entspricht. Dies stellt eine Prämie von 57,5 Prozent gegenüber dem Schlusskurs dar.
Direct Line bezeichnete das Angebot als „höchst opportunistisch“ und sieht den Unternehmenswert unterschätzt. Die Aktien kletterten auf 216 Pence zu Beginn des Donnerstaghandels.
Direct Line befindet sich in einem Umstrukturierungsplan, nachdem steigende Schadensforderungen die Geschäftszahlen belasteten. Bereits im Februar wurde ein Angebot von Ageas abgelehnt.
Aviva wollte durch die Übernahme Wachstum und Synergien freisetzen, die über Direct Lines bestehende Einsparungsprogramme hinausgehen.
CEO Adam Winslow, ehemals bei Aviva, setzt auf einen Strategiewechsel mit Fokus auf Kfz-, Haus- und Gewerbeversicherungen sowie Pannenhilfsdienste.
Direct Line plant Einsparungen von mindestens 100 Millionen Pfund bis Ende 2025 und kündigte den Abbau von 550 Stellen an.
Aviva hat bis zum 25. Dezember Zeit, ein verbindliches Angebot vorzulegen oder von der Übernahme abzusehen.