Berlin plant eine Million neue Bäume bis 2040: Klimaschutz oder Symbolpolitik?
- Berlin plant bis 2040 eine Million neue Bäume, finanziert aus dem Bundes-Sondervermögen.
- Kritiker sehen darin teure Symbolpolitik und fordern Investitionen in Bildung und Infrastruktur.
Berlin hat ein ehrgeiziges Projekt gestartet: Bis 2040 sollen eine Million neue Bäume gepflanzt werden. Finanziert wird dies aus dem Bundes-Sondervermögen. Der Senat sieht darin eine wichtige Klimaschutzmaßnahme, während Kritiker von teurer Symbolpolitik sprechen.
Das Abgeordnetenhaus hat das Klimaanpassungsgesetz verabschiedet, das auf die Initiative der Bürgerbewegung BaumEntscheid zurückgeht. Ein Volksbegehren ist damit abgewendet. Berlin erhält 5,25 Milliarden Euro aus dem schuldenbasierten Sondervermögen des Bundes, ein erheblicher Teil fließt in die Begrünung.
Wirtschaft und Opposition zeigen sich empört. IHK-Chefin Manja Schreiner fordert, die Mittel in Innovation und Wachstum zu investieren. FDP-Landeschef Christoph Meyer kritisiert, dass das Geld „buchstäblich in den Boden gesetzt“ wird, anstatt Bildung und Infrastruktur zu stärken.
Auch der öffentliche Dienst äußert Bedenken. Charité-Personalratschef Alexander Eichholtz betont, dass Kliniken und Hochschulen unterfinanziert sind. Milliarden für Bäume auszugeben, anstatt in Wissenschaft und Gesundheit zu investieren, sei der falsche Weg.
Die Kosten des Projekts sind unklar und werden auf sieben bis zwölf Milliarden Euro bis 2040 geschätzt. Neben der Baumpflanzaktion plant der Senat weitere Maßnahmen wie neue Grünflächen, Regenwassermanagement und Hitzeaktionspläne. Kritiker befürchten, dass Berlin Wachstums- und Innovationspotenzial verspielt.