Bayer senkt Jahresprognosen: Herausforderungen im Agrarsektor und hohe Abschreibungen belasten den Konzern
- Bayer senkt Jahresprognosen aufgrund von Herausforderungen im Agrarsektor und hohen Abschreibungen.
- Umstrukturierung und Einsparungen von zwei Milliarden Euro jährlich bis 2026 geplant.
Bayer hat seine Jahresziele für 2024 nach unten korrigiert. Der Agrarsektor, insbesondere Glyphosat-Verkäufe, leidet unter Preisdruck und schwachen Märkten in Lateinamerika. Der Umsatz wird nun auf 45,5 bis 47,5 Milliarden Euro geschätzt, das bereinigte Ebitda auf 10,0 bis 10,3 Milliarden Euro.
Die Bayer-Aktie fiel um 14,5 Prozent auf 20,88 Euro, den niedrigsten Stand seit 20 Jahren. Der Agrarsektor bleibt problematisch, mit regulatorischen Herausforderungen und Konkurrenz durch Nachahmerprodukte. Crop Science verzeichnete Abschreibungen von fast 3,3 Milliarden Euro, hauptsächlich durch die Monsanto-Übernahme.
Bayers Gesamtverlust im dritten Quartal betrug 4,2 Milliarden Euro. Während die meisten Sparten unter Druck stehen, konnte Consumer Health leicht zulegen. Die Pharmasparte kämpft mit Umsatzverlusten des Gerinnungshemmers Xarelto, dessen Patente auslaufen. Der Xarelto-Umsatz fiel um fast 25 Prozent.
Vorstandschef Bill Anderson, seit Juni 2023 im Amt, treibt eine Umstrukturierung voran, um bis 2026 jährlich zwei Milliarden Euro einzusparen. Die neue Organisationsstruktur führte bereits zum Abbau von 5.500 Managementpositionen und soll Mitarbeitern mehr Eigenverantwortung geben.
Bayer intensiviert seine Lobbyarbeit in den USA, um Klarheit bei Glyphosat-Rechtsstreitigkeiten zu schaffen. Der Konzern hofft auf eine Entscheidung des US Supreme Court, die klären könnte, ob Bundesrecht über den Vorschriften der Bundesstaaten steht.