Bank of Japan erhöht Leitzins: Ende der Nullzinspolitik eingeläutet
- Die Bank of Japan erhöht den Leitzins auf 0,75 Prozent, den höchsten Stand seit 1995.
- Die Entscheidung markiert das Ende der Nullzins- und Deflationspolitik in Japan.
Die Bank of Japan hat den Leitzins um 25 Basispunkte auf 0,75 Prozent erhöht, den höchsten Stand seit 1995. Dies markiert einen bedeutenden Schritt weg von der jahrzehntelangen Nullzins- und Deflationspolitik.
Notenbankchef Kazuo Ueda zeigt Vertrauen in eine stabile Inflation. Die BoJ hatte über zehn Jahre eine extrem lockere Geldpolitik verfolgt, um Deflation zu bekämpfen und Wachstum zu fördern.
Ein wichtiger Indikator ist der Verbraucherpreisindex, der im November bei drei Prozent lag. Dies übertrifft das Inflationsziel von zwei Prozent seit 44 Monaten.
Die Finanzmärkte reagierten verhalten. Der Yen schwächte sich leicht gegenüber dem US-Dollar ab, da die Zinserhöhung weitgehend erwartet wurde.
Für Investoren bedeutet dies, dass die Zinserhöhung bereits eingepreist war. Der Zinsabstand zu den USA bleibt groß, was den Druck auf den Yen aufrechterhält.
Die BoJ deutet an, dass weitere Zinserhöhungen folgen könnten, wenn sich Wirtschaft, Löhne und Inflation im Rahmen der Prognosen bewegen.
Nomura-Ökonomen erwarten Anpassungen alle sechs Monate, um nicht hinter der Inflationsdynamik zurückzubleiben.
Die Entscheidung bricht mit Japans geldpolitischer Vergangenheit. Seit den 1990er-Jahren kämpfte das Land mit stagnierenden Preisen und schwachem Wachstum.
Citigroup-Analysten sehen ein symbolisches Ende des deflationären Umfelds, unterstützt durch robuste Lohnabschlüsse und geringe Auswirkungen globaler Handelskonflikte.
Trotz der Zinserhöhung bleibt Japan ein geldpolitischer Sonderfall. Während die BoJ die Zinsen anhebt, haben andere Zentralbanken gelockert.
Eine nachhaltige Yen-Aufwertung lässt auf sich warten. Citi erwartet eine schrittweise Trendwende am Devisenmarkt.
Die Zinserhöhung ist ein langfristiges Signal. Japan verlässt vorsichtig die Ära des billigen Geldes mit weitreichenden Folgen für Währung und Kapitalmärkte.