BaFin verschärft Maßnahmen gegen N26: Sonderbeauftragter und Geschäftsbeschränkungen
- BaFin verhängt Maßnahmenpaket gegen N26, entsendet Sonderbeauftragten und beschränkt Geschäftstätigkeiten.
- Personelle Veränderungen bei N26: Gründerduo zieht sich zurück, Marcus Mosen und Andreas Dombret übernehmen Führungsrollen.
Die Finanzaufsicht BaFin hat ein neues Maßnahmenpaket gegen die Neobank N26 beschlossen. Ein Sonderbeauftragter wird entsandt, um die Umsetzung zu überwachen. Die BaFin kritisiert Mängel im Risiko- und Beschwerdemanagement sowie in der Organisation des Kreditgeschäfts.
N26 muss zusätzliche Eigenkapitalanforderungen erfüllen und darf in den Niederlanden keine Hypothekenkredite mehr an Neukunden vertreiben. Diese Maßnahmen sind ein deutliches Misstrauensvotum gegen das Fintech.
Das Jahr 2025 endet für N26 mit wachsendem Druck. Bereits im August forderten Investoren die Ablösung des Gründerduos Valentin Stalf und Maximilian Tayenthal. Stalf zog sich zurück, Tayenthal plant ebenfalls den Wechsel in den Aufsichtsrat.
Die BaFin-Maßnahmen basieren auf einer Sonderprüfung aus dem Vorjahr. Berichte über Defizite im Immobilienkreditgeschäft und ein hohes Werbebudget sorgten für Unruhe. N26 arbeitet an der Umsetzung eines Maßnahmenplans und steht im engen Austausch mit den Aufsichtsbehörden.
Bereits 2021 hatte die BaFin Mängel im Risikomanagement festgestellt und Wachstumsbeschränkungen verhängt. Ein Bußgeld wegen verspätet gemeldeter Geldwäsche-Verdachtsfälle belastete das Unternehmen zusätzlich.
Personelle Veränderungen sollen einen Neustart ermöglichen. Marcus Mosen leitet seit September die Bank, Andreas Dombret übernimmt den Aufsichtsratsvorsitz. Die Besetzung soll Vertrauen schaffen, doch der Wechsel der Gründer in den Aufsichtsrat könnte auf Skepsis stoßen.