Ardagh: Schuldenumstrukturierung führt zu Eigentümerwechsel und Kapitalzufuhr
- Paul Coulson zieht sich nach Schuldenumstrukturierung aus Ardagh zurück.
- Gläubiger übernehmen Kontrolle, Ardagh erhält 1,5 Mrd. US-Dollar frisches Kapital.
Paul Coulson zieht sich nach einer Umschuldung von über 10 Mrd. US-Dollar aus dem Verpackungskonzern Ardagh zurück. Aktionäre erhalten 300 Mio. US-Dollar, wovon Coulson 100 Mio. US-Dollar erhält. Die Kontrolle geht an eine Gläubigergruppe über.
Ardagh, mit Sitz in Luxemburg, ist einer der größten Produzenten von Glas- und Metalldosen. Hohe Zinsen und Energiepreise belasteten den Konzern. Restriktive Finanzierungsbedingungen machten die Schuldenlast untragbar.
Ein Debt-for-Equity-Swap führt zur Abschreibung von 1,7 Mrd. US-Dollar an riskanten Anleihen. Gläubiger erhalten eine Minderheitsbeteiligung. Ardagh wird durch 1,5 Mrd. US-Dollar frisches Kapital gestützt. Ein Kredit von Apollo Global Management wird getilgt.
Coulsons Beteiligung an Ardagh endet. Er war in Irland als „The Cooler“ bekannt und stieg über Buyouts zu einem prominenten Akteur im europäischen Junk-Bond-Markt auf.
Die börsennotierte Metalldivision Ardagh Metal Packaging bleibt unberührt. Rund 24 % der Anteile sind im Streubesitz.
Ardagh-Chairman Herman Troskie spricht von einer „nachhaltigen Kapitalstruktur“ mit geringerer Verschuldung und verlängerter Laufzeitenstruktur, die den Geschäftsplan in Partnerschaft mit neuen Eigentümern ermöglicht.