Amerikas Kapitalismus: Innovation durch Risiko, aber mit wachsender Ungleichheit
- Amerikas Kapitalismus fördert Innovation durch Risikobereitschaft, führt jedoch zu wachsender Ungleichheit.
- Historische Wurzeln und institutionelle Rahmenbedingungen unterstützen Unternehmertum und kreative Zerstörung.
Der amerikanische Kapitalismus ist geprägt von Individualismus und Risikobereitschaft, was Innovationen fördert. Jährlich entstehen Millionen neuer Unternehmen, 2023 waren es 5,5 Millionen. Diese Dynamik steht im Gegensatz zu Europas Fokus auf soziale Absicherung.
Die Risikokultur der USA hat historische Wurzeln. Bereits im 18. Jahrhundert verteidigte Alexander Hamilton Spekulation als Mittel zur Kapitalnutzung. Dies ermöglichte sozialen Aufstieg durch Unternehmertum und ein schwaches Kastensystem.
Allerdings führt dieses System zu wachsender Ungleichheit. Das reichste Prozent der Amerikaner beansprucht über ein Fünftel des Einkommens, während viele Arbeitnehmer kaum das Existenzminimum verdienen. Europa bietet mehr sozialen Ausgleich, jedoch auf Kosten von Innovation.
In den USA sind Märkte das Zentrum der Wirtschaft. Spekulation und kreative Zerstörung haben Innovationen wie das Automobil und das Internet gefördert. Institutionelle Rahmenbedingungen unterstützen diese Kultur, indem sie Kapitalfluss und unternehmerische Freiheit ermöglichen.
Die Geschichte zeigt jedoch auch die Anfälligkeit für Exzesse. Von den „robber barons“ des 19. Jahrhunderts bis zur Subprime-Krise 2008: Marktlogik bringt Boom- und Absturzzyklen hervor. Dennoch bleibt das Prinzip von Ambition und individueller Initiative bestehen.