Adobe im Fokus: FTC-Klage und KI-Strategie im Spannungsfeld
- FTC-Klage gegen Adobe wegen Kündigungsprozessen.
- Adobe fokussiert sich auf KI-Strategie nach Figma-Übernahmeabbruch.
Die Klage der Federal Trade Commission (FTC) gegen Adobe kommt zu einem ungünstigen Zeitpunkt. Die Behörde wirft dem Unternehmen vor, es Kunden zu schwer zu machen, ihre Abonnements zu kündigen.
Im Dezember musste Adobe die geplante 20 Milliarden Dollar schwere Übernahme von Figma aufgrund regulatorischer Bedenken aufgeben. Trotz einer 1 Milliarde Dollar hohen Auflösungsgebühr könnte sich dies als Segen erweisen.
Der Deal bewertete Figma mit dem 50-fachen seines jährlichen Umsatzes. Seit der Ankündigung der Übernahme hat sich die Welt jedoch drastisch verändert: ChatGPT und generative KI sind heute allgegenwärtig.
Dank seiner KI-Strategie konnte Adobe im letzten Jahr einen Kursanstieg von 77 Prozent verzeichnen. Durch den Verzicht auf Figma kann sich Adobe nun auf die Weiterentwicklung von Firefly und die Integration von KI-Funktionen konzentrieren.
Es gab Befürchtungen, dass kostenlose Text-zu-Bild-Produkte von Anbietern wie OpenAI Adobe Marktanteile streitig machen könnten. Die jüngsten Quartalsergebnisse geben jedoch Anlass zu vorsichtigem Optimismus.
Adobe hat seine Umsatzprognose für 2024 angehoben, da immer mehr Nutzer die KI-gestützten Bearbeitungswerkzeuge nutzen. Der Netto-Jahresumsatz im Bereich digitale Medien wird voraussichtlich 1,95 Milliarden Dollar erreichen, gegenüber 1,91 Milliarden Dollar im Vorjahr.
Die EBITDA-Marge von Adobe soll in diesem Jahr wieder deutlich über 50 Prozent liegen. Die Klage der FTC könnte jedoch Adobes Aufwärtstrend stören. Abonnements machten 2023 94 Prozent des Umsatzes aus, und wiederkehrende Einnahmen sind das Rückgrat des Softwaregeschäfts.
Adobe erklärte, der Kündigungsprozess sei einfach und werde die Vorwürfe der FTC vor Gericht anfechten. Dennoch wird der regulatorische Kampf einen Schatten auf die Hoffnungen des Unternehmens für eine KI-gestützte Zukunft werfen.
