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Lexikon

Louvre-Abkommen

Das Louvre-Abkommen, auch bekannt als "Abkommen des Louvre", wurde am 22. Februar 1987 von den G7-Mitgliedern unterzeichnet und ist ein bedeutendes internationales Finanzabkommen. Dieses Abkommen wurde im Louvre-Museum in Paris geschlossen, wodurch es seinen Namen erhalten hat.

Das Hauptziel des Louvre-Abkommens war es, eine Wechselkurskoordination zu erreichen und die übermäßige Aufwertung des US-Dollars zu begrenzen, welche negative Auswirkungen auf die Exporte der anderen G7-Mitglieder hatte. Die Unterzeichnerländer vereinbarten, ihre Wechselkurspolitiken enger zu koordinieren und Marktinterventionen durchzuführen, um eine übertriebene Volatilität der Währungsmärkte zu verhindern.

Das Louvre-Abkommen beinhaltete auch die Festlegung von Zielbereichen für die Wechselkurse der teilnehmenden Währungen. Dies ermöglichte den Zentralbanken, aktiv in den Devisenmärkten zu intervenieren, um die Wechselkurse innerhalb dieser Zielbereiche zu halten. Diese Zielbereiche wurden als "Komfortzonen" bezeichnet.

Das Abkommen hatte einen unmittelbaren Effekt auf die Währungsmärkte, insbesondere auf den US-Dollar, der nach der Bekanntgabe des Abkommens an Wert gewann. Es zeigte den Glauben der G7 an die Notwendigkeit der Zusammenarbeit zur Stabilisierung der globalen Finanzmärkte.

Trotz des anfänglichen Erfolgs scheiterte das Louvre-Abkommen letztendlich, da die Währungsungleichgewichte zwischen den G7-Ländern weiterhin bestanden. Neue Herausforderungen, wie die deutsche Wiedervereinigung und die spekulative Aktivität auf den Finanzmärkten, erschwerten die Umsetzung des Abkommens.

Das Louvre-Abkommen bleibt jedoch ein wichtiger Meilenstein in der Finanzgeschichte, da es die erste koordinierte Aktion der G7 zur Wechselkursstabilisierung darstellte. Es legte den Grundstein für spätere Abkommen, wie das Plaza-Abkommen von 1985 und das Londoner Abkommen von 1987, und betonte die Bedeutung der internationalen Zusammenarbeit bei der Bewältigung finanzieller Herausforderungen.

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