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Lexikon

LIBOR

LIBOR (London Interbank Offered Rate) ist ein international anerkanter Referenzsatz, der für die Festlegung von Zinssätzen für eine Vielzahl von Finanzinstrumenten verwendet wird. Der LIBOR wird von einer Gruppe führender Banken in London ermittelt und stellt den Durchschnitt der täglich von diesen Banken angebotenen Zinssätze dar, zu denen sie sich untereinander leihen würden.

Der LIBOR wird in verschiedenen Währungen und Laufzeiten festgelegt und dient als Benchmark für Zinssätze, die bei zahlreichen Finanzprodukten wie Krediten, Hypotheken, Derivaten und Unternehmensanleihen verwendet werden. Er spielt eine entscheidende Rolle in der globalen Finanzwelt und bietet den Marktteilnehmern eine Grundlage für die Festlegung fairer Zinsen und die Berechnung von Renditen.

Die Berechnung des LIBOR erfolgt täglich basierend auf den von den teilnehmenden Banken zur Verfügung gestellten Zinssätzen. Jede teilnehmende Bank gibt ihre Zinssätze an, die sie bereit wäre, von anderen Banken zu zahlen, um sich kurzfristig Geld zu leihen. Aus diesen angegebenen Sätzen werden Ausreißer entfernt und ein Durchschnittswert berechnet, der als LIBOR bezeichnet wird. Dieses Verfahren gewährleistet Stabilität und Transparenz bei der Festlegung des LIBOR.

Der LIBOR hat erheblichen Einfluss auf die Finanzmärkte, da er als Referenzsatz für einen Großteil der weltweiten Transaktionen dient. Da viele Kredite und Finanzprodukte an den LIBOR gekoppelt sind, wirkt sich eine Veränderung des LIBOR auf die Zinszahlungen und die Renditen dieser Produkte aus. Banken, Unternehmen, Investoren und Privatpersonen verfolgen die LIBOR-Sätze genau, um Risiken zu bewerten und fundierte finanzielle Entscheidungen zu treffen.

In jüngerer Zeit gab es Bedenken hinsichtlich der Integrität des LIBOR, da einige Banken während der Finanzkrise und danach versucht haben, den LIBOR zu manipulieren, um ihre eigenen Handelspositionen zu begünstigen. Um diesem Problem entgegenzuwirken, haben Regulierungsbehörden Reformen eingeführt und Pläne zur Ablösung des LIBOR durch alternative Referenzzinssätze wie den SARON (Swiss Average Rate Overnight) entwickelt.

Insgesamt ist der LIBOR ein wichtiger Referenzsatz in der Finanzwelt, der die Grundlage für die Festlegung von Zinssätzen und Renditen bildet. Seine Berechnungsmethodik und sein Einfluss auf den Markt machen ihn zu einem zentralen Instrument für Finanzakteure weltweit.

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