Volkswagen und Rivian: Software-Kooperation gerät ins Wanken
- Volkswagen und Rivian stehen vor Herausforderungen bei ihrer Software-Kooperation.
- Verzögerungen und hohe Kosten belasten die Profitabilität des Konzerns.
Volkswagen hat ein milliardenschweres Joint Venture mit Rivian gestartet, um die Software-Zukunft zu sichern. Doch Rivian entwickelt die Software zunächst nur für eigene Modelle. VW, Audi und Porsche müssen den Code später selbst integrieren, was Anpassungen erschwert.
Die Folge sind deutliche Verzögerungen bei Modellanläufen. Der Audi Q8 e-tron und der elektrische A4 kommen wohl erst 2028. Porsches E-SUV „K1“ wurde auf unbestimmte Zeit in die 2030er verschoben.
Die Rückkehr der Verbrennermodelle bringt zusätzlichen Druck. VW plant sie über 2035 hinaus, doch Rivian hat keine Erfahrung in diesem Bereich. Eine Software-Erweiterung für Verbrenner würde über 2,5 Milliarden Euro kosten.
Die Krisentochter Cariad soll als Notlösung einspringen. Bestehende Softwaremodule werden verlängert, teils in abgespeckten Varianten. Dafür kalkuliert der Konzern rund 4 Milliarden Euro Zusatzkosten.
Insgesamt könnten die Probleme mehr als 6,5 Milliarden Euro kosten. VW muss mehrere Architekturen pflegen, was die Profitabilität belastet. Im Konzern wächst die Unruhe, der Aufsichtsrat ist alarmiert.
Ende September ist ein Workshop angesetzt. Am 7. Oktober sollen die Topentwickler entscheiden, welche Software in welchen Modellen eingesetzt wird. Für CEO Oliver Blume wird das Projekt zur Schicksalsfrage.