dm integriert umstrittene Kosmetikmarke Sheglam ins Sortiment
- dm führt ab Oktober Produkte der umstrittenen Marke Sheglam ein.
- Die Entscheidung wird als Testfall betrachtet und könnte bei Misserfolg revidiert werden.
Ab Oktober führt die Drogeriekette dm Produkte der chinesischen Kosmetikmarke Sheglam ein. Diese Entscheidung stößt auf interne und externe Kritik. Geschäftsführer Christoph Werner verteidigt den Schritt und sieht darin eine Chance, angesagte Marken anzubieten.
Sheglam, eine Tochter des Fast-Fashion-Riesen Shein, ist ein TikTok-Phänomen und verkauft bereits erfolgreich online. dm sieht darin eine Möglichkeit, den Kundenwünschen nach trendigen Marken gerecht zu werden. „Wir müssen Produkte anbieten, die unsere Kunden nachfragen“, erklärt Werner.
Die Einlistung von Sheglam stößt auf Widerstand. Kritiker bemängeln die Nähe zu Shein, das wegen Intransparenz und Nachhaltigkeitsproblemen in der Kritik steht. Auch innerhalb der dm-Belegschaft gibt es Zweifel, ob die Entscheidung mit den Unternehmenswerten vereinbar ist.
Werner betont, dass dm nur Produkte anbietet, die marktüblichen Standards entsprechen. Die „Kategoriekompetenz“ sei entscheidend: Kunden erwarten ein Sortiment, das auch Trendmarken umfasst. Dialog mit Skeptikern sei wichtig, aber Verbotszonen aufgrund einzelner Meinungen lehnt Werner ab.
Für dm ist Sheglam ein Testfall: Bringt die Marke Umsatz und neue Kunden, könnte sich die Kritik relativieren. Scheitert sie, droht ein Reputationsschaden. Werner stellt klar, dass die Entscheidung nach Umsetzung evaluiert und gegebenenfalls revidiert wird.