Volksbank Düsseldorf Neuss: Betrugsfall und Rettung durch Stützungsfonds
- Volksbank Düsseldorf Neuss erhält 200 Millionen Euro Unterstützung nach Betrugsfall.
- Fusion mit Volksbank Krefeld für 2026 geplant, um Stabilität zu sichern.
Ein Betrugsfall über 100 Millionen Euro bringt die Volksbank Düsseldorf Neuss in Bedrängnis. Der genossenschaftliche Stützungsfonds greift mit Garantien von 200 Millionen Euro ein, um die Stabilität der Bank zu sichern.
Die Volksbank steht nach dem Betrug finanziell unter Druck. Ein Hilfspaket des Bundesverbands der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) soll die Stabilität gewährleisten. Das Geld wurde bisher nicht abgerufen.
Das Jahresergebnis 2024 blieb mit einem Minus von 112.000 Euro moderat. Dies war durch umfangreiche Garantiezusagen des Stützungsfonds möglich. Der BVR äußerte sich nicht zu den Rettungsdetails.
Im Jahr 2023 deponierte eine Finanzverantwortliche von Kiabi 100 Millionen Euro bei der Volksbank. Das Geld wurde ohne Wissen des Arbeitgebers auf ein Konto bei der türkischen Nurol Bank transferiert und verschwand.
Der Betrug bedrohte die Existenz der Volksbank. Kiabi fordert die Summe zurück, hat aber noch keine Klage eingereicht. 2025 verzeichnete die Bank hohe Einzelwertberichtigungen im Kreditgeschäft.
Der Vorstandschef Rainer Mellis und seine Kollegin Jessica Jüntgen traten im November 2024 zurück. Ein von der BaFin eingesetzter Sonderbeauftragter führt nun die Geschäfte.
Trotz der Turbulenzen bleibt das operative Geschäft stabil. Das Kundenvolumen, inklusive Kreditgeschäft und Fondsvermittlung, entwickelte sich positiv.
Die Zukunft der Bank könnte in einer Fusion liegen. Die Vertreterversammlung hat Gespräche mit der Volksbank Krefeld genehmigt. Ein Zusammenschluss ist für 2026 geplant und würde eine Bilanzsumme von 4,5 Milliarden Euro ergeben.
Der Fall ist Teil einer Serie von Hilfseinsätzen des BVR-Stützungsfonds. In der ersten Jahreshälfte 2025 wurden 1,4 Milliarden Euro aufgewendet, um vier Genossenschaftsbanken zu stabilisieren.
Die Volksbank Düsseldorf Neuss hat dank des 200 Millionen Euro Sicherheitspuffers eine zweite Chance. Ob sie diese nutzen kann, hängt von einer erfolgreichen Fusion und dem Vertrauen der Kunden ab.