Upvest: Der unsichtbare Riese hinter Europas Fintech-Investments
- Upvest bietet die Infrastruktur für Fintechs wie N26 und Revolut und ermöglicht den Handel mit Aktien und Krypto.
- Die geplante Frühstart-Rente könnte das verwaltete Vermögen auf bis zu eine Billion Euro steigern und Upvest erheblich profitieren lassen.
Upvest, ein Berliner Start-up, bietet die technische und regulatorische Infrastruktur für Fintechs wie N26 und Revolut. Als 'Schattenbroker' agiert es im Hintergrund und ermöglicht den Handel mit Aktien, ETFs und Krypto.
Gegründet 2017, hat Upvest frühzeitig auf ein skalierbares und modulares Modell gesetzt. Dies ermöglichte es, schnell Kunden wie Revolut zu gewinnen und jährlich das Handelsvolumen zu verdoppeln oder zu verdreifachen.
Mit einem Handelsvolumen von 20 Milliarden Euro und 120 Millionen Trades pro Jahr ist Upvest ein bedeutender Akteur. Investoren wie BlackRock und Sapphire Ventures haben insgesamt 175 Millionen Euro in das Unternehmen investiert.
Ein strategischer Erfolg war der Gewinn der DKB als Kunde, was zeigt, dass auch große Banken spezialisierte Infrastruktur-Anbieter bevorzugen. Upvest bietet nicht nur Technik, sondern auch Lizenzierung und regulatorische Updates.
Das Geschäftsmodell von Upvest profitiert von Skaleneffekten. Je mehr Volumen über die Plattform läuft, desto günstiger wird die Abwicklung. Dies schützt vor Nachahmern und macht eigene Systeme für Banken unattraktiv.
Ein weiterer Vorteil ist die schnelle Integration neuer Produkte. Upvest kann neue Fonds innerhalb von ein bis drei Monaten europaweit anbieten, was für einzelne Banken kaum möglich ist.
Ein potenzieller Wachstumsschub könnte durch die geplante Frühstart-Rente kommen. Diese staatlich geförderte Initiative könnte Millionen neue Anleger an den Kapitalmarkt bringen und das verwaltete Vermögen auf bis zu eine Billion Euro steigern.
Upvest wählt seine Kunden selektiv aus, um stabile, langfristige Partnerschaften zu gewährleisten. Dies erhöht die Wechselkosten und stärkt das Geschäftsmodell.
Die Machtverhältnisse im Finanzsektor verschieben sich. Während Neobroker um Endkunden konkurrieren, gewinnen spezialisierte Infrastruktur-Anbieter wie Upvest an Bedeutung. Sie sind systemrelevant und könnten von der Frühstart-Rente erheblich profitieren.