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Taiwan und Südkorea: Schlüsselakteure im globalen KI-Boom

  • Taiwan und Südkorea sind zentrale Akteure im globalen KI-Boom.
  • Investoren finden strukturelle Renditechancen in unterrepräsentierten Märkten.

Die asiatischen Tigerstaaten Taiwan und Südkorea erleben eine strategische Renaissance. Sie entwickeln sich zu unverzichtbaren Knotenpunkten der weltweiten KI-Wertschöpfung mit weitreichenden Folgen für Technologie und Kapitalmärkte.

Naomi Waistell, Co-Fondsmanagerin des Carmignac Portfolio Emergents, zieht nach einer Research-Reise durch die Region ein klares Fazit: Taiwan und Südkorea haben ihre Rolle neu definiert und sind heute hochspezialisierte Zentren für künstliche Intelligenz.

Beide Volkswirtschaften sind zu Fundamenten des globalen KI-Booms geworden und weit mehr als bloße Zulieferer westlicher Tech-Konzerne. Taiwan dominiert die Fertigung modernster Logikchips, während Südkorea führend bei Speichertechnologien ist.

Internationale Investoren sind in beiden Märkten weiterhin unterrepräsentiert, trotz neuer Höchststände von Taiex und Kospi im Jahr 2025. Hier sieht Waistell Chancen: strukturelles Wachstum trifft auf verhaltene Kapitalzuflüsse.

Während der Reise wurden über 30 Unternehmen entlang der Halbleiter-Wertschöpfungskette analysiert. Viele dieser Firmen stehen kaum im Rampenlicht, wachsen aber rasant und erreichen ambitionierte Margenziele in kurzer Zeit.

Die KI-Nachfrage trifft auf begrenzte Kapazitäten, was zu Auslastungsquoten nahe der Vollgrenze, steigenden Preisen und einer verbesserten Ertragslage führt. Für langfristig orientierte Anleger entstehen hier strukturelle Renditechancen.

Im Zentrum dieser Entwicklung steht TSMC, der weltweit führende Auftragsfertiger. Nahezu jeder Hochleistungsprozessor für große Sprachmodelle wird in taiwanesischen Fabriken produziert.

TSMC hat mit dem Fabless-Foundry-Modell eine ganze Branche umgebaut. Designfirmen können sich auf Innovation konzentrieren, während TSMC die hochkomplexe Fertigung übernimmt und eine Eigenkapitalrendite von rund 30 Prozent erzielt.

Südkorea festigt parallel seine Rolle als globales Speicherzentrum. Hochleistungs-DRAM und HBM-Speicher sind für KI-Rechenzentren genauso kritisch wie Logikchips.

Taiwan und Südkorea bilden ein funktionales Duo: Logik und Speicher, Präzision und Volumen, Innovation und industrielle Exzellenz. Der globale KI-Superzyklus wird nicht allein in Kalifornien entschieden, sondern hat seine physische Basis in Ostasien.

Für Anleger bedeutet das: Wer die nächste Phase der KI-Revolution verstehen will, muss über Software hinausblicken und die industriellen Nervenzentren ins Visier nehmen, ohne die künstliche Intelligenz reine Theorie bliebe.

Quelle: Eulerpool Research Systems